Sein autobiografisch geprägter Roman "Die Brücke" hat Gregor Dorfmeister berühmt gemacht. 1945 war der Tölzer wie viele andere junge Männer zum Volkssturm einberufen und in einen sinnlosen Krieg geschickt worden. Heute ist er 87 Jahre alt und sagt über die faschistischen Ideologen: "Über den Sport haben sie uns erwischt." Reiten, Boxen und Fechten lernten die Buben damals in der Tölzer SS-Junkerschule. Später kam das Schießen mit der Panzerfaust hinzu. Die Kriegserlebnisse in Tölz haben Dorfmeister nie wieder losgelassen. BR-Reporter Thomas Grasberger hat den "Chronisten einer verratenen Generation" nun für den Bayerischen Rundfunk porträtiert.
Viele Kameraden Dorfmeisters haben den Krieg nicht überlebt. Beim Verarbeiten der grauenvollen Bilder half ihm das Schreiben - als Schriftsteller und Journalist. In seinem Erstlingswerk "Die Brücke", das er unter dem Pseudonym Manfred Gregor verfasste, schilderte er den sinnlosen Volkssturm-Einsatz von sieben 16-Jährigen bei der Verteidigung einer kleinen Brücke. Dorfmeister schrieb zwei weitere Romane, arbeitete viele Jahre als Journalist und setzte sich für Behinderte ein.
Thomas Grasberger: "Chronist einer verratenen Generation", Sonntag, 22. Januar, 13.05 Uhr, Bayern 2