Bad Tölz:Endlich machen die Pausen Spaß

Die Kinder in der Grundschule an der Jahnstraße haben auf Initiative des Elternbeirats Spielgeräte und mehr Grün bekommen. Die Stadt unterstützte nach einigem Zögern schließlich die Umgestaltung. Allerdings ist das Vergnügen auf vier Jahre begrenzt

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz

Lernen im Unterricht reicht nicht. Kinder sollten sich in der Pause richtig austoben können. Das war in der Grundschule an der Jahnstraße nur bedingt möglich. Der Pausenhof mit seiner großen Asphaltfläche und seinen verwilderten Grünstreifen wurde etwa im Herbst gar nicht genutzt, weil die Kinder mit Laub und Erdreich an den Schuhen das neue Schulgebäude verschmutzten. Diese Zeiten sind passé: Kurz vor den Sommerferien wurde der neugestaltete Pausenhof vom TÜV abgenommen. Hoch im Kurs steht bei den Mädchen und Buben die große Kletterlandschaft. Ein Bolzplatz, eine Schaukel und ein Dreh-Karussell machen aus dem Pausenhof eine Spieloase - allerdings nur für vier Jahre.

Gut 25 Jahre habe der Pausenhof ein tristes Dasein geführt, erzählt Stephanie Schumacher-Gebler. Sie schloss sich mit anderen Eltern zu einer Initiative zusammen, die sich die Neugestaltung zur Aufgabe machte. Ziel war es, die Asphaltfläche zu verkleinern, Hecken zurückzuschneiden, die Rasenflächen betretbar zu machen und den Kindern neue Spielgeräte zu bieten. "Wenn sie sich in der Pause bewegen und toben können, fällt den Kindern danach im Unterricht die Konzentration leichter", sagt Schumacher-Gebler. Ende November 2014 machte sich die Initiative an die Arbeit. Mit dabei waren Eltern, der Vorsitzende des Elternbeirats, Tobias Gritschneder, und Barbara Cojaniz sowie Elke Keil für die Lehrer. Große Unterstützung habe die Initiative vom Förderverein erfahren, sagt Schumacher-Gebler.

Aber der ganze Plan hätte nicht umgesetzt werden können ohne das Zutun der Stadt Bad Tölz. "Intensive Diskussionen" habe es gegeben, erzählt die Initiatorin. Denn der Pausenhof liegt hinter dem alten Schulgebäude, das in etwa vier Jahren abgerissen werden soll. Das bedeutet: Auch die Spieloase wird es nur so lange geben, bis die Bagger anrollen. Deshalb hielt sich die Stadt zunächst zurück und wollte ein Projekt auf Zeit finanziell nicht mittragen. In Theo Lochner und Michael Wölk vom Tölzer Stadtbauamt fanden die Eltern jedoch Mitstreiter. Schließlich kümmerte sich der städtische Betriebshof darum, die Sträucher zurückzuschneiden und die Rasenflächen zu mulchen. Lochner gab von der Gestaltung des Taubenloch-Spielplatzes übrig gebliebene Baumstämme frei, allein die Taue mussten gekauft werden. Selbst legte er mit den Fachleuten der Firma Kristallturm aus Lenggries, die nur die Arbeitsstunden berechnete, Hand an, um die Kletterlandschaft zu montieren. Finanziert wurde die Umgestaltung mit Einnahmen aus verschiedenen Aktionen wie dem Schulfest im Juni oder einem Spendenlauf. Der Förderverein spendierte darüber hinaus eine Kirta-Schaukel (etwa 2500 Euro). Weitere Mittel soll es für die Kletterlandschaft geben, an der sich wohl auch die Stadt beteiligen wird. Denn so eine Kletterlandschaft kostet mehr als 30 000 Euro. Die Stadt kaufte zudem das Drehspiel "Supernova" (etwa 4000 Euro). Ferner überließ sie der Schule große Holzbänke und weitere Baustämme zum Balancieren.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: