Bad Tölz:Ein Wasser in der Weinstube

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Stimmte sich mit einem Glühwein auf dem Tölzer Christkindlmarkt auf den Abend ein: Heimat- und Finanzminister Markus Söder (3.v.l.) (Foto: Hartmut Pöstges)

Söder besucht Christkindlmarkt und hält Heimatkonferenz ab

Von Claudia Koestler, Bad Tölz

Zu einer Heimatkonferenz in Bad Tölz lud der bayerische Heimat- und Finanzminister Markus Söder am Montag Landräte und Bürgermeister aus dem süd-westlichen Oberbayern. Söder suchte dabei laut Staatsregierung den Austausch mit Menschen der Region und stimmte sich vorab auf dem Tölzer Christkindlmarkt ein: In Begleitung des Tölzer CSU-Ortsvorsitzenden Ingo Mehner, des Bürgermeisters Josef Janker, des Dritten Bürgermeisters Christof Botzenhart sowie des Landtagsabgeordneten Martin Bachhuber bummelte Söder zunächst über den Christkindlmarkt. Am Stand der Städtepartner Vichy und San Giuliano Terme genehmigte er sich einen Glühwein, ließ sich fotografieren, stromerte zu einer Wurstbude und gönnte sich zuletzt in der Weinstube Schwaighofer einen weiteren Glühwein, während alle Begleiter bei Wasser blieben.

So eingestimmt legte Söder schließlich im Kurhaus seine "Heimatstrategie" dar, die im Wesentlichen auf dem Versprechen fußte, den ländlichen Raum genauso finanziell auszustatten wie die Ballungszentren. Deutschlandweit sei Bayern "führend in Sachen Breitbandausbau", werde aber mit einer neuen Initiative für flächendeckendes WLAN "einzigartig sein".

Den weit größeren Teil seiner Rede widmete Söder indes dem Thema Asyl und positionierte sich dabei klar hinter Ministerpräsident Horst Seehofer und gegen Kanzlerin Angela Merkel. Eine Heimat könnten seiner Ansicht nach nicht alle in Deutschland finden: "Wir können nicht alle Menschen der Welt aufnehmen. Wir brauchen eine Begrenzung der Zuwanderung, nur so kann Integration gelingen und sozialer Frieden gewahrt werden." Sicherheit und Stabilität seien Grundpfeiler des Staates. Doch man müsse "aufpassen, dass diese gute Situation, die wir über Jahrzehnte geschaffen haben, nicht von einigen missbraucht wird." Deshalb plädierte er dringend dafür, die Grenzen zu schützen. "Was wir auch nicht wollen, ist, dass Konkurrenzen entstehen für die Einheimischen um Leistungen, um Job, Wohnungen oder Dienstleistungen im Gesundheitsbereich", sagte Söder. Und: Bayern sei und bleibe ein weltoffenes Land, müsse aber seine Charakteristika beibehalten. "Ich will nicht, dass unser Land ein anderes Land wird. Es gilt zu bewahren, was es ausmacht und zusammenhält." Deshalb müssten "nicht wir uns anpassen, sondern wer zu uns kommt, muss sich unseren Sitten und Gebräuchen anpassen".

© SZ vom 16.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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