Bad Tölz:Desperado-Party

Django 3000

Auf eine gute Inszenierung verstehen sich die vier Jungs von Django 3000 auf jeden Fall.

(Foto: Veranstalter)

Django 3000 kommt ins Kurhaus

Django 3000, die lässig groovenden Desperados aus dem Chiemgau, mögen es gerne "wuid und laut". Am Dienstag, 20. Oktober, kann man das im Tölzer Kurhaus Bad Tölz erleben. Die Band spielt dort ihr Programm "Bonaparty 2015". "Gipsy-Disco" nennt das Quartett seine brodelnde Soundmixtur, mit der es schon die Tanzböden vom Chiemsee bis zum Ural zum Beben gebracht hat, zuletzt zusammen mit der finnischen Band Jaako Laitinen & Väärä Raha auf einer ausgedehnten Tour durch Russland. Ihr drittes Album "Bonaparty" hat entsprechend Wodka, Tabak und Kaviar im Blut. Die zwölf neuen Songs (plus zwei Bonustracks) feiern die Lust am leichten Leben, verwandeln die Isar in Champagner und zünden einen melodischen Kracher nach dem anderen.

Der Stil von Django 3000 bündelt die lange gewachsene Kraft traditioneller Musik verschiedener Kulturen mit dem Tempo und der Energie der Moderne. Das Quartett hütet laut Ankündigung nicht die Asche der Vergangenheit, sondern reicht das Feuer weiter ins dritte Jahrtausend. Traditionsbewusstsein trifft auf den Wunsch, nach neuen Ufern aufzubrechen, oder in den Worten der Band: "So weit umananda san o ned vui ganga!" Auf "Bonaparty" macht Django 3000 einen weiteren Schritt in die Zukunft, selbstverständlich nicht ohne einen letzten "Gruaß ans oide Lem".

Wer sich so viel rumtreibt wie die vier bayerischen Gitanos, sammelt naturgemäß eine Menge unterschiedlicher Eindrücke, die sich in den Melodien niederschlagen, welche den Djangos nur so in den Schoß zu fallen scheinen. Auf ihren Streifzügen begegnen sie aber auch erstaunlichen Typen und Geschichten, von denen sie erzählen: Die legendäre unbezähmbare Heidi darf natürlich nicht fehlen, Tod und Teufel sind sowieso alte Bekannte, die auch auf "Bonaparty" wieder dabei sind ("Saukoid"). Hinzu kommen diesmal reißende Bestien ("Heastn blean?"), eifersüchtige Schamanen ("The Shaman") und finstere Mafiosi ("Boom boom boom"). Selbst nachdenkliche Töne fehlen nicht ("Host as scho gheat?").

Nach zahlreichen Konzerten im In- und Ausland hat die Band ihren festen Platz in der Szene gefunden, ihr Hit "Heidi" wurde über eine Million Mal auf Youtube geklickt. Gipsy-Disco aus dem Chiemgau wird auch in breitestem Bairisch international verstanden. Und sie machen unverdrossen weiter, denn: "Wer woaß wosd ois vasamst, wennst stehbleibst und grod dramst!" So lautet das Credo von Florian Starflinger, dem Stehgeiger des Wahnsinns und seinen Mitstreitern, dem Sänger und Gitarristen Kamil Müller, dessen slowakische Wurzeln für die slawische Credibility der Band stehen, dem groovenden Kontrabass-Akrobaten Michael Fenzl sowie Drummer Jan-Philipp Wiesmann, der mit schwäbischer Genauigkeit die kochend heißen Rhythmen voranpeitscht.

Django 3000, Bonaparty, Kurhaus Bad Tölz, Dienstag, 20. Oktober, Einlass 19 Uhr, Beginn 20 Uhr, Tickets zu 23,80 Euro (inklusive Gebühren), an allen MünchenTicket-Stellen

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: