Bad Tölz:Der Riegel gegen Wohnungen bleibt

Alpamare-Gelände: Stadträte bestätigen Veränderungssperre

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Es war nicht anders zu erwarten: Der Tölzer Stadtrat hat am Dienstagabend die Veränderungssperre für das Gelände des ehemaligen Spaßbads Alpamare und des Hotels Jodquellenhof um ein Jahr verlängert. Damit will er weiterhin eine Wohnbebauung verhindern, die vom Eigentümer Jod AG geplant ist. Im neuen Bebauungsplan der Stadt soll eine touristische Nutzung festgeschrieben werden, sprich: ein neues Hotel. Der Beschluss fiel einstimmig.

Der Veränderungssperre wurde erstmals im Juni 2014 verhängt und galt für zwei Jahre. Da die Räte im Mai nicht zusammentreten, mussten sie jetzt schon über die nächste Verbotsfrist befinden. Derweil arbeitet das Bauamt im Rathaus noch an dem neuen Bebauungsplan "Sondergebiet Bäderviertel" für das Alpamare-Gelände. Er soll juristisch möglichst hieb- und stichfest formuliert sein, um im Fall einer Klage durch die Jod AG nicht Schiffbruch vor Gericht zu erleiden. "Wir werden nicht ein Jahr brauchen, sondern spätestens im Herbst fertig sein", kündigte Bauamtsleiter Christian Fürstberger an.

Zwischen der Stadt und der Jod AG herrscht Funkstille, was das Areal des Alpamare und des Jodquellenhofs angeht. Auf die Frage von Martin Harrer (FWG), ob noch Verhandlungen stattgefunden hätten, erwiderte Fürstberger kurz: "Es gab keine Gespräche." Das bedeutet allerdings nicht, dass sich beide Seiten grundsätzlich aus dem Weg gehen. Bürgermeister Josef Janker (CSU) fügte hinzu, man habe mit der Jod AG über die Parkplätze am Alpamare geredet. Das Ergebnis hatte er schon vorige Woche in der Bürgerversammlung mitgeteilt: Die Stellflächen bleiben abgesperrt und werden auch nicht freigegeben, wenn Veranstaltungen im Kurhaus stattfinden.

Die Zielsetzung des neuen Bebauungsplans behagt dem Zweiten Bürgermeister Andreas Wiedemann (FWG) nicht ganz. Er verwies nochmals darauf, dass ein potenzieller Hotel-Investor die Chance haben sollte, sein Projekt über neue Wohnhäuser auf dem Areal querzufinanzieren. "Das ist jederzeit möglich", sagte Fürstberger. Sinnvoll wäre es, "wenn man gemeinsam etwas entwickelt". Dann könnte auch ein solches Finanzmodell zum Tragen kommen, wofür der Bebauungsplan aber geändert werden müsste.

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