Anfahrt zum Brauneck:B13 wird für Ski-Touristen ausgebaut

Moraltverteiler Richtung Lenggries

Die Verkehrslage am Moralt-Verteiler mit Ampeln und drei Spuren ist ein wesentlicher Grund für die langen Staus im Ausflugsverkehr auf der B11.

(Foto: Manfred Neubauer)

Das Staatliche Bauamt will die Bundesstraße in Bad Tölz fünfspurig gestalten - damit die Wintersportler weniger im Stau stehen.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Wenn Schnee auf dem Brauneck liegt und auch sonst das Wetter mitspielt, reiht sich auf der Bundesstraße 13 zwischen Bad Tölz und Lenggries ein Auto mit Skigepäckträger auf dem Dach ans andere. Die Folge sind lange Staus, vor allem abends Richtung Tölz. An manchen Wochenenden kommt es vor, dass der gesamte Verkehr zwischen der Brauneck-Gemeinde und der Kurstadt auf einer Länge von zehn Kilometern stillsteht. Das Staatliche Bauamt Weilheim will deshalb die B 13 am Moralt-Verteiler in Bad Tölz umgestalten, um den Rückstau aufzulösen. Die Behörde favorisiert einen fünfspurigen Ausbau der Bundesstraße an dieser Stelle.

Das Problem ist bislang, dass die Autofahrer in beiden Richtungen nur eine Spur haben und am Moralt-Verteiler vor einer Ampel stehen. Immerhin gibt es für jene, die aus dem Süden kommen und in die Lenggrieser Straße wollen, noch eine Linksabbiegespur. Dies genügt aber nicht, um die Staus auf der rechten Spur nach Norden zur Bundesstraße 472 zu verringern. Bei Grün kommen nur ein paar Autos drüber. Diese Ampelphase zu verlängern ist allenfalls bedingt möglich, da sich die Autos dann auf der stark befahrenen Lenggrieser Straße vor der B13 zurückstauen würden, vornehmlich auf der Linksabbiegespur. Das Staatliche Bauamt hat deshalb ein Ingenieurbüro beauftragt, einige Varianten eines Ausbaus am Moralt-Verteiler zu untersuchen. Schließlich gehe es nicht bloß um einige extreme Wochenenden im Winter, sagt Christine Volkmer, die für den Landkreis zuständig Abteilungsleiterin bei der Behörde. "Rückstaus haben wir schon bei normalem Ausflugsverkehr, nicht nur ein paar Mal im Jahr." Auch im Sommer, wenn Gäste vor allem aus dem Großraum München zum Sylvensteinsee oder zum Wandern in die Berge fahren.

Das vom Bauamt beauftragte Ingenieurbüro empfiehlt einen fünfspurigen Ausbau der B13 am Moralt-Verteiler. Das bedeutet, dass die Einfädelspur, die sich entlang der B 13 von der Bundesstraße 472 bis zur Lenggrieser Straße erstreckt, in eine Geradeausspur umgewandelt würde. In der Gegenrichtung bliebe der Linksabbiegestreifen erhalten, dazu käme eine zweite Spur für die Bundesstraße. Von einem Kreisverkehr rät das Büro ab, sowohl ein- als auch zweispurig wäre eine solche Lösung nicht leistungsstark genug. Infrage käme allenfalls ein einspuriger Kreisel mit Bypässen - die B 13 würde dann auf je einer Spur am Rondell vorbeigeführt.

Das ist die Wunschoption der Stadt. Einen fünfspurigen Ausbau lehnt Bauamtsleiter Christian Fürstberger ab, weil die Autofahrer, die von der Lenggrieser Straße nach rechts auf die B13 wollen, anders als derzeit vor einer Ampel stünden - ebenso jene, die von der B472 herunter kommen, auf der Einfädelspur bleiben und nach rechts in die Lenggrieser Straße abbiegen. Beide haben momentan nur ein Halteschild zu beachten. "Damit verschlechtert sich die Situation auf der Lenggrieser Straße", kritisiert Fürstberger. Auch in einem anderen Punkt widerspricht er dem Bauamt: Einen einspurigen Kreisverkehr mit Bypässen hält die Behörde wegen der Linksabbieger aus der Lenggrieser Straße für problematisch. Sie müssten eine Dreiviertelrunde im Kreisel drehen und sich in die B 13-Spur einfädeln. Die "Verflechtungsstrecke" wäre dafür zu kurz, meint Volkmer. Das wäre bei einem fünfspurigen Ausbau mit Ampelregelung aber nicht anders, entgegnet Fürstberger. Die Stadt will nun selbst ein Fachbüro engagieren, um einen Kreisverkehr am Moralt-Verteiler zu prüfen. Fürstberger sagt über das Bauamt: "Der Kreisverkehr wurde zu kurz untersucht." Volkmer sagt über die Stadt: "Sie ist noch nicht so tief eingestiegen."

Eine Kostenschätzung gibt es noch nicht. Klar ist aber, dass der Bund zwei Drittel der Ausgaben (für die B13) übernimmt, die Stadt ein Drittel (für die Lenggrieser Straße). Wann der Umbau beginnen soll, ist ebenfalls ungewiss. An manchen Winterwochenenden werden sich die Skiausflügler vorerst weiter in Geduld üben müssen, wenn sie über Lenggries und Bad Tölz nach Hause fahren.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: