Bad Heilbrunn:Gegen die Sammelunterkunft

Bad Heilbrunn beruft Bürgerversammlung ein

Von Klaus Schieder, Bad Heilbrunn

Mehr als 500 Unterschriften hat der Unternehmensberater Lothar Hiese gegen eine Sammelunterkunft für Flüchtlinge in der leer stehenden Leonardis-Klinik in Bad Heilbrunn gesammelt. Seiner Forderung, eine eigene Bürgerversammlung zu diesem Thema einzuberufen, kommt die Gemeinde nach. Wie Bürgermeister Thomas Gründl (CSU) mitteilt, findet sie am Mittwoch, 8. März, im Kursaal statt. Außer ihm und Hiese kommen dabei Vertreter des ehrenamtlichen Helferkreises in Bad Heilbrunn, die beiden Pfarrer Karl Popp und Johannes Schultheiß sowie ein Vertreter des Landratsamtes zu Wort. Auch die Regierung von Oberbayern, die diese Gemeinschaftsunterkunft betreiben wird, hat Bürgermeister Gründl eingeladen, allerdings bisher noch keine Zusage erhalten. Nach den Vorträgen ist eine Diskussion geplant. Die Versammlung beginnt um 18.30 Uhr.

In der Sammelunterkunft in der Leonardis-Klinik sollen bis zu 100 Flüchtlinge unterkommen. Hiese lehnt dies ab, weil der Landkreis derzeit rund 2600 Plätze für Asylbewerber habe, davon aber lediglich 1830 belegt seien. Deshalb gebe es für eine Belegung der ehemaligen Klinik keinen Bedarf, meint der Unternehmensberater. Außerdem führt er ins Feld, dass die ehrenamtlichen Kräfte überfordert wären und Bad Heilbrunn auch gar nicht über die Infrastruktur wie zum Beispiel Einkaufsläden verfüge, um so viele Schutzsuchende aufzunehmen. Hiese verweist auch darauf, dass es in Gemeinschaftsunterkünften unter Flüchtlingen, die aus verschiedenen Ländern stammen und oft traumatisiert seien, zu kriminellen Übergriffen kommen könne. Gründl lehnt die Sammelunterkunft in der Leonardis-Klinik ebenfalls ab. Momentan leben 42 Asylsuchende in dem kleinen Kurort, für fünf weitere gäbe es dezentral Plätze.

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