Auszeichnung für die Ärzte:Neues Kompetenzzentrum an der Kreisklinik

Auszeichnung für die Ärzte: Die Oberärzte Markus Legner und Frédéric Hornung sowie Chefarzt Stefan Schmidbauer freuen sich über die Anerkennung: "Schön zu hören, dass man etwas gut macht.".

Die Oberärzte Markus Legner und Frédéric Hornung sowie Chefarzt Stefan Schmidbauer freuen sich über die Anerkennung: "Schön zu hören, dass man etwas gut macht.".

(Foto: Hartmut Pöstges)

Weichteilbrüche werden am Moosbauerweg anerkannt gut operiert. Herniengesellschaft erteilt Zertifikat

Von Claudia Koestler, Wolfratshausen

Die Abteilung Chirurgie der Kreisklinik Wolfratshausen darf sich als "Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie" bezeichnen. Wie Chefarzt Stefan Schmidbauer am Mittwoch erklärte, wurde die bereits seit Jahren als "Hernienzentrum" geführte, integrierte Abteilung mit einem vierköpfigen Ärzteteam in diesem Frühjahr durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie und die Deutsche Herniengesellschaft (DHG) überprüft und mit dem Zertifikat als Kompetenzzentrum ausgezeichnet.

Der medizinische Fachbegriff "Hernie" bezeichnet einen Bruch von Weichteilen, zum Beispiel an der Leiste oder an Narben. Derartige Brüche sind ein weit verbreitetes Phänomen: "In Deutschland werden derzeit pro Jahr etwa 350 000 solcher Fälle operativ versorgt", sagte Schmidbauer. Doch nur rund 70 Kliniken seien derzeit im gesamten Bundesgebiet dafür auch qualifiziert. Die Zertifizierung als Kompetenzzentrum belegt die Erfahrung, welche die Klinik am Moosbauerweg in Wolfratshausen auf diesem Sektor bereits hat: Rund 200 solcher Eingriffe werden dort laut Schmidbauer pro Jahr vorgenommen, sowohl ambulant wie auch stationär, mit unterschiedlichen offenen und minimal-invasiven Operationstechniken.

Seit mehreren Jahren führt die Abteilung bereits das Siegel der DHG "qualitätsgesicherte Hernienchirurgie". Schmidbauer sowie die Oberärzte Markus Legner und Frédéric Hornung halten zudem spezielle Hernien-Sprechstunden ab. Weil aber Qualität in der Hernienchirurgie nur gesichert werden kann, wenn die Operateure alle Angaben zu den Patienten und deren Erkrankung festhalten und sie auch das langfristige Ergebnis der Operationen kennen, dokumentieren sie diese im Register der Gesellschaft Herniamed. Die Wolfratshauser beteiligen sich an diesem freiwilligen Qualitätssicherungsprojekt bereits seit 2013.

Für die Zertifizierung musste die Klinik Standards für Schmerztherapie und die Beachtung einer leitliniengerechten Behandlung nachweisen, ebenso wie ihre Kompetenz für Sonografie und regelmäßige Fortbildungen der Ärzte. Weil Patienten Monate nach ihrer Entlassung noch einmal kontaktiert und befragt werden, habe sich herausgestellt, dass die Erfolgsquote in Wolfratshausen hoch und Komplikationen außerordentlich selten seien. Auch das sprach für die Benennung als Zentrum. Die Prüfung durch externe Fachleute habe schließlich belegt, dass die OP-Säle "denen einer gut ausgestatteten Klinik mit Schwerpunkt minimal-invasive Chirurgie entsprechen", sagte Schmidbauer. Und: Die Qualität der Operationstechniken sei einwandfrei. Schmidbauer hofft, dass die Klinik einen noch größeren Patientenkreis gewinnen kann. "Und davon abgesehen ist es schön zu hören, dass man etwas gut macht", sagte er.

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