Ausgezeichnet:Arbeit fürs Gemeinwohl

Ausgezeichnet: Festakt im 20. Jahr: Altlandrat und Initiator der Isar-Loisach-Medaille Manfred Nagler mit den diesjährigen Preisträgern Martin Sappl, Wolfgang Pintgen, Margit Huber, Anneliese Stecher und Elfriede Wilfling, sowie Landrat Josef Niedermaier (von links) im Barocksaal des Klosters Benediktbeuern.

Festakt im 20. Jahr: Altlandrat und Initiator der Isar-Loisach-Medaille Manfred Nagler mit den diesjährigen Preisträgern Martin Sappl, Wolfgang Pintgen, Margit Huber, Anneliese Stecher und Elfriede Wilfling, sowie Landrat Josef Niedermaier (von links) im Barocksaal des Klosters Benediktbeuern.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Isar-Loisach-Medaillen wurden in diesem Jahr zum 20. Mal verliehen. Sie gelten als höchste Auszeichnung des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen an Bürger, die sich ehrenamtlich einsetzen. Diesjähriger Festredner war Altlandrat Manfred Nagler.

Von Konstantin Kaip

Die feierliche Verleihung der Isar-Loisach-Medaillen 2017, die Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) am Donnerstagabend wie jedes Jahr im Barocksaal des Klosters Benediktbeuern vornahm, war eine besondere: Zum 20. Mal wurde die höchste Auszeichnung des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen an Bürger vergeben, die sich "ehrenamtlich auf herausragende Weise betätigen", wie Niedermaier betonte. Aus diesem Grund hatte er auch den Initiator dieser Auszeichnung als Festredner eingeladen: Altlandrat Manfred Nagler (CSU), der die Medaille 1998 ins Leben gerufen hatte. "Danke, dass Du das auf den Weg gebracht hast", sagte Niedermaier zu seinem Vorgänger, der bis 2008 im Amt war.

Den fünf Preisträgern, die der Ausschuss in diesem Jahr ausgewählt hatte, gelinge es, das Leben "bunter, menschlicher und wärmer zu gestalten", sagte der Landrat. "Ohne Sie wäre unser Landkreis nicht das, was er ist." Mit den Ehrungen dieses Jahres sei die Isar-Loisach-Medaille insgesamt schon 97 Mal vergeben worden, erklärte Niedermaier, bevor er zum Gedenken für die 26 bereits verstorbenen Preisträger aufrief, deren Namen er verlas.

Nagler hatte die Einladung gerne angenommen, auch wenn er sich nicht ganz in der Reihe der bisherigen Festredner wie Pater Heiner Heim, Ilse Aigner und Edmund Stoiber sah, wie er sagte. "Und jetzt stehe ich da: ein Pensionist und der - in Anführungszeichen - Verbrecher des Ganzen". Nagler betonte die Bedeutung des Ehrenamts an einer Reihe von persönlichen Begegnungen mit Menschen, die sich etwa in Sportvereinen oder in der Hospizarbeit engagierten. Er erinnerte an seine Idee, "denen die Reverenz zu erweisen, die im Ehrenamt für das Gemeinwohl arbeiten" - und wie es zu der Medaille kam: "Eine Urkunde war zu wenig, und zur Inflation der Bierkrüge wollten wir auch nicht beitragen." Also habe er den langjährigen Bezirksheimatpfleger Paul Ernst Rattelmüller gebeten, eine Medaille zu entwerfen, die "schön und wertvoll" ist. Der habe aus seiner Tasche ein Blatt Papier gezogen mit dem Entwurf der Medaille, auf der das Landkreiswappen über einem Floß mit zwei Flößern zu sehen ist. "Das hat mir von Anfang an gefallen", sagte Nagler - gestand jedoch, dass ihm 1600 D-Mark für "eine so kleine Zeichnung" zunächst arg teuer erschienen. "Aber wir haben es dann hinbekommen."

Die erste Medaille überreichte Niedermaier dann an Margit Huber, die sich in Lenggries unter anderem im Verein "Nur a bisserl Zeit" und bei der Tafel engagiert. Sie habe "stets ein offenes Ohr und ein liebes Wort für alle Menschen", sagte der Landrat. Huber nahm die Medaille "stellvertretend für die vielen ehrenamtlichen Helfer bei uns in Lenggries" entgegen, "die ihren Glauben durch Taten am Nächsten durchsetzen".

Wolfgang Pintgen, der die Auszeichnung für seine Arbeit im Arbeitskreis Historisches Geretsried erhielt, habe "die Aufarbeitung der Geschichte und die Identifizierung der Geretsrieder Bevölkerung mit den Besonderheiten ihrer Stadt" gefördert, sagte Niedermaier. Pintgen betonte, dass die Ehrung den gesamten Arbeitskreis betreffe, in dem es keine passiven Mitglieder gebe. "Wir sind nur 18 Leute, jeder hat seine Schwerpunkte, und der Mitgliedsbeitrag ist seine Arbeit."

Martin Sappl, der 31 Jahre lang Hauptmann der Gebirgsschützenkompanie Ellbach war und auch im Jagdverband ehrenamtlich tätig ist und auf Exkursionen zahlreichen Schulkindern die Natur nahegebracht hat, bedankte sich besonders bei seiner Frau: "Ich bin so oft nicht daheim gewesen, und sie hat immer zu mir gehalten." Anneliese Stecher, die ihre Medaille für ihr Engagement in der Münsinger Pfarrgemeinde erhielt, bezeichnete Niedermaier als "Pionierin der Nachbarschaftshilfe". Ihr "uneigennütziges und bescheidenes Wirken" präge das soziale Leben in der Gemeinde.

Elfriede Wilfling vom Trägerverein Jugend- und Sozialarbeit Geretsried nutzte die Verleihung ihrer Medaille schließlich für einen "Werbeblock für Inklusion", wie sie sagte. "Ohne Aktions- oder Teilhabeplan ändert sich wenig", erklärte sie und appellierte an die anwesenden Politiker: "Der Kreistag soll sich dieser Aufgabe stellen und entsprechende Schritte einleiten."

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