An der Isar:Fisch-Monitoring zeigt erste Erfolge auf

Von Udo Watter, Baierbrunn

Für die meisten bayerischen Fische ist das Leben kein langer, ruhiger Fluss, in dem sie ungestört dahin treiben können. Bei ihren Reisen durch Fließgewässer stoßen sie immer wieder auf Hindernisse, vor allem auf menschengemachte. Mit dem Umbau der Wehranlage Baierbrunn in ein Öko-Wasserkraftwerk samt rauer Rampe und zusätzlicher Fischtreppe haben die Wanderfische im Isartal seit vorigem Sommer freie Bahn - zumindest in der Theorie. Peter Basche von Bayernwerk Natur, einem der Gesellschafter des im Juli eingeweihten Kleinwasserkraftwerkes, ist zuversichtlich, dass die Maßnahmen auch in der Praxis greifen - das zumindest zeigten die Untersuchungen des Landesamts für Umwelt und die Technische Universität München: "Beim Fischmonitoring schaut es gut aus", sagte er jüngst in Baierbrunn. Dort stellte er den derzeitigen Entwicklungsstand des Projekts vor, das er als "Leuchtturmprojekt der Wasserkraft" in Bayern bezeichnete."

Von Mai 2017 bis Januar 2018 habe das Kraftwerk mit der neuen und fischfreundlichen VLH (Very Low Head)-Turbine 1,3 Millionen Kilowattstunden erzeugt, was etwa dem Jahresverbrauch von 400 bis 500 Haushalten entspreche. Diese Leistung werde künftig gesteigert, versprach Brache, in dieser Hinsicht seien eher die regenarmen Wintermonate das Problem. Die Investitionen waren mit vier Millionen Euro höher als angesetzt, nicht zuletzt, weil "wir während der Bauzeit nicht von Glückgesegnet waren" - Hochwasser und strenger Winter waren Erschwernisse. Von Sommer 2018 an - nach erstem Abschluss des Fischmonitoring - konkretisiert sich die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung am Kraftwerk für Bürger und Kommunen - Betreiber ist die Wasserkraft Baierbrunn GmbH. Ziel ist die Dezentralisierung des Energiemarkts.

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