An der Askepios-Klinik:Roboter im OP

Chefarzt der Tölzer Urologie setzt auf moderne Ausstattung

Von aip, Bad Tölz

Die Tölzer Asklepios-Stadtklinik hat neue Mitarbeiter: nicht nur Professor Roman Ganzer, seit Juli neuer Chefarzt der Urologie, sondern auch einen Roboter namens "da Vinci", der Ganzer und seine Kollegen künftig bei Operationen unterstützt. Die Tölzer Klinik ist das erste Krankenhaus im Oberland, das dieses moderne OP-System einsetzt.

Das "da Vinci"-Operationssystem wurde konzipiert, um den Operateur bei Eingriffen zu unterstützen. "Da Vinci ist eigentlich kein OP-Roboter, sondern lediglich ein System, das nur das macht, was ihm die Ärzte vorgeben", betont Ganzer. Die Expertise des Arztes sei die entscheidende Voraussetzung. "Nur ein gut ausgebildeter und erfahrener Operateur hat die nötige Routine, die meist sehr speziellen Eingriffe mit dem ,da Vinci' vorzunehmen". Und so funktioniert das Verfahren: An einer Steuerkonsole im Operationssaal sitzt der Operateur und blickt durch das stereoskopische Sichtfenster. Die Hände befinden sich in je einer frei beweglichen Griffeinrichtung. Der Arzt führt von der Konsole mittels Hand- und Fußpedalen die Arme eines Roboters, der die Bewegungen präzise verarbeitet und zitterfrei ausführt. Dabei wird das OP-Feld in gestochen scharfer 3D-Ansicht dargestellt. So könne die Operation höchst präzise und für den Patienten so schonend wie möglich durchgeführt werden, teilt die Asklepios-Klinik mit. Zum Einsatz kommt der "da Vinci" unter anderem bei Entfernung der Prostata bei Prostatakrebs (radikale Prostatektomie), bei Nierenkrebs oder auch beim Harnblasenkarzinom. Nach Eingriffen mit dem System seien die Patienten aufgrund der geringeren Schnittgröße, des kleineren Gewebetraumas sowie des in der Regel geringen Blutverlustes schneller wieder fit, benötigten weniger Schmerzmittel und entwickelten seltener Komplikationen als bei offenen Eingriffen, erklärt die Klinik.

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