Am Sonntag im Landkreis:Auf der Suche nach Macht und Pracht

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Die Ursprünge von Schloss Reichersbeuern reichen ins 10. Jahrhundert zurück. In diesem Jahr ist das Wasserschloss erstmals beim Tag des offenen Denkmals dabei, so wie diverse andere Denkmäler. (Foto: Manfred Neubauer)

Beim Tag des offenen Denkmals kann man Burgen, Klöster, eine Schmiede und ein Kraftwerk entdecken

Von Julia Sturm, Bad Tölz-Wolfratshausen

Premiere beim Tag des offenen Denkmals: Heuer ist das Schloss Reichersbeuern beim bundesweiten Aktionstag dabei. Das Wasserschloss, das auch als Schloss Sigriz bekannt ist, wurde noch vor dem Jahr 955 gebaut und hat eine ebenso interessante wie wechselvolle Geschichte. Wahrscheinlich geht es mit seinem Namen auf einen "Richmann", also "reichen Mann" zurück, der möglicherweise dem bayerischen Uradelsgeschlecht der Huosi entstammte. Inzwischen beherbergt es das private Max-Rill-Gymnasium. Interessierte können das Schloss und seine Geschichte am Sonntag, 10. September, von 14 Uhr an bei einer Führung erkunden. Darüber hinaus beteiligen sich in der Region zahlreiche Denkmäler an der Aktion, die unter dem Motto "Macht und Pracht" steht.

Das Kloster Benediktbeuern bietet Führungen durch die Dreiflügelanlage mit dem Kreuzgang aus den Jahren 1669 bis 1671 Führungen zum Thema "Erwachen der Machtentfaltung im Kloster" an, sie beginnen um 13 und um 15 Uhr. Um 11 und um 14 Uhr bieten Rundgänge durch den ehemaligen Meierhof des Klosters Einblicke in vierflügeligen Massivbau. Durch die Alte Schäfflerei im Norden des Klosters leitet Christine Milch um 12 Uhr und 14 Uhr Führungen. Das Gebäude wurde aufwendig saniert und beherbergt das Fraunhofer-Zentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege.

Von 10 bis 18 Uhr steht das Kloster Beuerberg Besuchern offen. Um 11 und 15 Uhr beginnen Führungen durch die Ausstellung "Klausur - Sehnsuchtsort Kloster". In Geretsried öffnet die Nikolaus-Kapelle an der B 11 ihre Türen. Der Bau von 1722 ist von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr zu besichtigen. Zudem steht in Gelting die ehemalige Huf- und Wagenschmiede von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr offen.

In der Gemeinde Kochel am See werden stündlich Führungen durch das Klösterl und die Sankt-Anna-Kapelle auf der Halbinsel Zwergern am Walchensee angeboten. Besichtigungen sind von 10.30 bis 11.30 Uhr und von 14 bis 17 Uhr möglich. Das Infozentrum und der Maschinenraum des Walchenseekraftwerks sind von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Das Wasserschloss kann den ganzen Tag über besichtigt werden. Letzte Auffahrt mit der Seilbahn ist um 16 Uhr.

Eine Wanderung zu den historischen Grenzsteinen von 1584 beginnt um 10 Uhr in der Jachenau. Beim Aufstieg zur Schronbachalm und dem neu entdeckten Grenzstein am Adamskopf werden 200 Höhenmeter zurückgelegt. Die Wanderung findet bei jedem Wetter statt. Treffpunkt ist in Lenggries am Sylvensteinspeicher unterhalb des Dammes bei der neuen Isarbrücke. Die Staffelalm am Rabenkopf mit Bildern von Franz Marc ist von 11 bis 16 Uhr mit Almbewirtung geöffnet, Führungen werden nachmittags angeboten. Der Aufstieg ist möglich von Pessenbach, Kochel am See oder der Jachenau aus. An der Königshütte auf dem Altlacher Hochkopf wird um 11.45 Uhr eine Bergmesse abgehalten. Von 11 bis 15 Uhr ist sie geöffnet.

Nur noch Überreste sind von der Burg Hohenburg in Lenggries zu sehen. Eine Führung auf den Spuren der ehemaligen Wehranlage findet um 16 Uhr statt. Am Kalvarienberg führt Johannes Janssen um 14 Uhr durch den Komplex der Heiligen-Grab-Kapelle. Besucher können sie von 14 Uhr bis 16 Uhr besichtigen.

In Penzberg kann man Wegkreuze besuchen, die der Verein Denkmalpflege und Penzberger Stadtgeschichte untersucht. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden bei einer 16 Kilometer langen Radtour präsentiert. Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Kirche Christkönig in Penzberg. Das Bodendenkmal am Standort der zerstörten Burg Wolfratshausen kann bei einer Führung um 13.30 Uhr besichtigt werden. Von 12 bis 17 Uhr ist das Gelände geöffnet. Im Freilichtmuseum Glentleiten werden um 11 und 14 Uhr Sonderführungen durch das Gelände angeboten, die unerwarteten Luxus auf dem Land zeigen.

© SZ vom 06.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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