Am See:Hunde verboten

Genau wie am Ambacher Erholungsgelände dürfen an den meisten anderen Seen der Region keine Haustiere herumlaufen. Dort greifen die Sicherheitsdienste durch

Von Christine Setzwein, Starnberg

Es gibt Menschen, die finden es total süß und lustig, wenn ihr Hund freudejaulend in den See springt, ein paar Runden dreht, sich dann auf der Wiese kräftig schüttelt und alle Umliegenden vollspritzt. Bei diesen Menschen handelt es sich in der Regel um Hundebesitzer. Es gibt andere Menschen, die nicht gerne neben einem Hund schwimmen, die vielleicht sogar Angst haben vor den Vierbeinern oder sich ekeln und die nicht vollgespritzt werden wollen. In der Regel sind das keine Hundebesitzer. Gerade in den Sommermonaten aber bleibt es nicht aus, dass beide Gattungen aufeinandertreffen. So geschehen vor wenigen Tagen.

Die Wörthseer Grünen-Vorsitzende Roswitha Gahn wurde Zeugin einer Auseinandersetzung am Badeplatz Maistraße, weil eine Frau ohne Hund eine Frau mit Hund höflich darauf hingewiesen hatte, dass ihr Tier dort nicht sein dürfe, diese das aber nicht einsehen wollte. Ganz einfach, dachte sich Gahn, weisen wir doch einfach auf das Schild hin, auf dem steht: "Das Mitbringen und Baden von Hunden ist verboten." Aber das Schild war weg, wie die Grüne dem Gemeinderat berichtete.

Wörthsee See, Hunde an der Leine

Streit um Herrchens Liebling: Der eine ist verzückt, wenn er seinen Vierbeiner im Wasser planschen sieht, der andere erzürnt.

(Foto: Georgine Treybal)

Hundefreunde und Hundehasser - im Landratsamt Starnberg kennt man die Problematik und versucht sie in der Badesaison, die vom 15. Mai bis zum 15. September dauert, per strikter Verordnung zu lösen. In dieser Zeit ist es demzufolge untersagt, in den Erholungsgebieten Kempfenhausen am Starnberger See, Oberndorf am Wörthsee, Wartaweil und Rieder Wald am Ammersee sowie Pilsensee-Ost Hunde überhaupt mitzunehmen, nicht einmal an der Leine. Sicherheitsdienste überwachen dieses Verbot. "Seitdem", sagt Behördensprecher Stefan Diebl, "sind die Beschwerden stark zurückgegangen." Von uneinsichtigen Badegästen mit Hunden dürfen die Sicherheitsleute die Personalien aufnehmen und einen Platzverweis aussprechen. Bei "Wiederholungstätern" kann ein Verwarnungsgeld in Höhe von 40 Euro verhängt werden.

Für den Pilsensee hat das Toerringsche Rentamt die Landratsamts-Verordnung übernommen. Allerdings mit einer Ausnahme: Camper dürfen ihre Vierbeiner natürlich mitnehmen, ins Wasser dürfen sie am Badeplatz allerdings nicht, wie Martin Zerhoch vom Rentamt sagt. Dafür bekommen sie im kommenden Jahr, wenn die Sanitäranlagen neu gebaut werden, eine eigene Hundedusche.

In Wörthsee rätselt man jetzt, wo das Verbotsschild am Badeplatz Maistraße hingekommen sein könnte. Hunde sind übrigens auch am Badeplatz Birkenweg und an der Rossschwemme nicht erwünscht. Wogegen sie an den kleinen Seezugängen durchaus ins Wasser dürfen, wie Bürgermeisterin Christel Muggenthal sagt. Ihr wäre es am liebsten, wenn die Gemeinde Wörthsee für ihre offiziellen Badegelände die Satzung des Landratsamtes übernehmen würde. Dann könnte das Hundeverbot auch überwacht werden. Mehr Toleranz auf beiden Seiten wünscht sich Kerstin Schwarzer. Die Tutzinger Tierärztin, selbst Besitzerin eines Settermischlings, versteht das Hundeverbot in den Badegeländen durchaus. "Wenn die Tiere da hinpieseln, das geht nicht."

Sommerhitze an der Ostseeküste

Zu nahe sollte man einem schwimmenden Hund nicht kommen - die Krallen kratzen ziemlich.

(Foto: Jens Büttner/dpa)

Aber zum Beispiel in der Früh oder an den kleinen Seezugängen sollte es schon möglich sein, dass Hunde ins Wasser gehen. Denn natürlich freuen sich auch Hunde über eine Abkühlung. "Die Tiere haben nur an den Pfoten Schweißdrüsen, können also nichts herausschwitzen, sondern ihre Körpertemperatur nur durch Hecheln kühlen." Deshalb sollten Hunde nie in der prallen Sonne liegen, geschweige denn im heißen Auto gelassen werden.

Aber so schön Schwimmen für Hunde ist - zu nahe sollte man ihnen im Wasser nicht kommen, wie Tierärztin Schwarzer weiß. "Die Krallen können ganz schön weh tun, das gibt richtige Striemen." Die Verantwortung dafür, dass das nicht passiert, liege eindeutig beim Hundebesitzer, sagt Hundefreundin Schwarzer.

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