Am Kastenmühlwehr:Stadtrat hält an Floßrutsche fest

Am Kastenmühlwehr: Die Floßrutsche am Kastenmühlwehr würde der Wolfratshauser Stadtrat gerne wiederbeleben.

Die Floßrutsche am Kastenmühlwehr würde der Wolfratshauser Stadtrat gerne wiederbeleben.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Wolfratshausen will neues Floßrecht für Altstadt prüfen lassen

Der Wolfratshauser Stadtrat will die Floßrutsche am Kastenmühlwehr erhalten und wenn möglich ertüchtigen, um mit Floßfahrten durch die Altstadt eine zusätzliche Attraktion anzubieten - obwohl die beiden Loisachflößer Josef und Franz Seitner kein Interesse daran haben. Das Gremium hat am Dienstag einen Grundsatzbeschluss gefasst, an der Floßrutsche, die seit mehr als 20 Jahren nicht in Betrieb ist, festzuhalten. Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) soll nun mit den Behörden klären, unter welchen Bedingungen ein Flößereibetrieb in der Altstadt möglich wäre. Dabei geht es auch um die Frage, ob dafür ein neues Floßrecht geschaffen werden kann. Das hat bislang nur die Familie Seitner, die das Altrecht seit vier Generationen ausübt.

Der Beschluss geht zurück auf einen Antrag von CSU-Stadtrat und Kulturreferent Alfred Fraas, der die 1994 für 500 000 DM errichtete und nur zweimal benutzte Floßrutsche ertüchtigen lassen will, um "die Flößerstadt erlebbar zu machen", wie er sagt. Er will auch verhindern, dass die Floßgasse einem Restwasserkraftwerk weichen muss, das der Betreiber der Weidachmühle dort errichten will. Vor der öffentlichen Sitzung am Dienstag hatte der Stadtrat die Flößer nicht öffentlich zu der Sache befragt. Die sind wie berichtet mit ihrer Floßlände in Weidach und den Floßfahrten nach München voll ausgelastet und lehnen zusätzliche Fahrten durch die Stadt ab. Am Dienstag haben sie ihre Position erneut bekräftigt, wie in der öffentlichen Diskussion des Stadtrats deutlich wurde. Zudem hätten sie betont, dass sie allein die Floßrechte für die Loisach hätten, sagte Helmut Forster (BVW).

Die Fraktionen waren sich jedoch einig, die von Steuergeld erbaute Floßrutsche wenn möglich zu bewahren. Bevor ihre Ertüchtigung geprüft wird, muss allerdings geklärt werden, unter welchen Bedingungen ein zusätzlicher Flößereibetrieb zwischen Wertstoffhof und Kastenmühlwehr möglich ist. Das soll Heilinglechner nun mit den Fachbehörden und der Regierung von Oberbayern abklären. Die Politiker betonten, dass die Stadt den Seitners weder ihr Floßrecht streitig machen, noch mit ihnen in Konkurrenz treten wolle. "Wir wollen nur eine zusätzliche Attraktion schaffen", sagte Manfred Fleischer (CSU).

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