Aggressiver Angriff:Stock ins Gesicht geschlagen

Skifahrer attackiert Rettungskraft am Brauneck

Im Skigebiet Brauneck konnten sich die Wintersportbegeisterten an den Faschingstagen über beste Bedingungen freuen. "Hier gibt es perfekte Verhältnisse, das Wetter war sehr gut", erklärt Rolf Frasch, Koordinator des hauptamtlichen Rettungsdienstes der Skiwacht Brauneck. Weniger erfreulich war allerdings ein beispielloser Vorfall von Gewalt gegenüber den Rettungskräften am Faschingsdienstag. Wie Frasch berichtet, war eine Frau an einer unübersichtlichen Stelle verunglückt und hatte sich am Fuß verletzt. Um sie gut zu versorgen und Kollisionen vorzubeugen sperrte die Skiwacht das Gelände von oben ab. Kurz darauf ignorierte ein älterer Skifahrer die Absperrung rutschte in die Skiretter. Als man ihn daraufhin erklärt habe, dass das sein Verhalten nicht angemessen sei, habe er mit seinem Skistock dreimal ausgeholt und einem der Rettungskräfte der Skiwacht ins Gesicht geschlagen, berichtet Frasch. Die Retter wollten seine Personalien aufnehmen, der Mann aber rief nur etwas Unverständliches und fuhr davon. Die Einsatzkraft von der Skiwacht blieb mit einer Platzwunde zurück. Frasch ist entsetzt über dieses Verhalten: "Da fällt mir nichts mehr ein. Diese Art von Aggressivität hat es bei uns noch nie gegeben." Es komme jedoch häufiger vor, dass Skifahrer Absperrungen missachteten und meinten, sie müssten unbedingt durchfahren. Frasch appelliert an die Sportler, sich an Absperrungen zu halten, die Umfahrung zu nutzen - oder im Zweifelsfall auch mal zu warten. "Wir machen die Absperrungen nicht, weil uns langweilig ist", erklärt er. Es gehe darum, sowohl die Rettungskräfte als auch die Verunfallten zu respektieren.

Seit vergangenem Wochenende sind die Rettungskräfte im Skigebiet Brauneck zu mehr als 40 Einsätzen ausgerückt, um Erschöpfungen, aber auch Frakturen zu behandeln. Am häufigsten gab es laut Frasch Knie- und Schulterverletzungen. Generell hätten sich die Vorfälle in einem normalen Rahmen bewegt. Auch mit alkoholisierten Fahrern hätten die Retter über Fasching keine größeren Probleme gehabt. Einen angetrunkenen Wintersportler hätten sie vom Berg holen müssen, andere seien von Ehrenamtlichen nach unten begleitet worden.

Bei einer Schneehöhe von 2,20 Meter hat auch der Regen der vergangenen Tage nicht viel geschadet. "Hier gibt es bis Ostern perfekte Verhältnisse", meint Frasch. Im Skigebiet müsse man sich wegen des wärmeren Wetters auch über Lawinen keine Gedanken machen, solange man sich an die Markierungen halte. Größere Schneemengen, die eine Gefahr darstellen könnten, würden normalerweise gesprengt, im Zweifel würden Abfahrten gesperrt. Wer außerhalb der Skigebiete unterwegs sei, sollte immer den Lawinenlagebericht für Touren nutzen.

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