Acht Millionen Euro investiert:Investitionen machen Schule

Südschule  Bad Tölz

Die neuen Freisportanlagen an der Tölzer Südschule sollen am 26. Mai eingeweiht werden. Die Stadträte besichtigen zusammen mit Rektor Christian Müller (re.) unter anderem die 100-Meter-Tartanbahn.

(Foto: Manfred Neubauer)

Bei einem Rundgang durch die Südschule machen sich die Tölzer Stadträte ein Bild davon, was die Sanierung verändert hat. Die Sportanlagen werden am 26. Mai eingeweiht

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Im kühlen Dachboden reihen sich alte Bauernschränke aneinander. In den Regalen liegen Keramik und Schlittschuhe von anno dazumal, lange Kartons mit den Aufschriften "Weißwäsche, Unterhosen" oder "Hüte" stapeln sich an der Wand, ein ramponierter Bänderschlitten steht herum. Im leeren Speicher der Südschule lagern etliche der circa 20 000 Exponate, die vor der Neugestaltung und Inventarisierung einstmals die oberen Stockwerke des Tölzer Stadtmuseums in der Marktstraße gefüllt hatten. "Vom Klima her ist es hier gut, es ist nicht so, dass Schäden auftreten werden", sagte Kämmerer Hermann Forster. Davon machten sich die Stadträte am Dienstag bei einem Rundgang durch die Südschule selbst ein Bild. Rund acht Millionen Euro investiert die Stadt in die Sanierung der Grund- und Mittelschule, der Ausbau des Depots fürs Museum ist dabei nur ein nachgeordneter Posten.

Seit gut einem Jahr ist die Zweifachturnhalle in Betrieb, in der eine Handvoll Buben an diesem Nachmittag einem Fußball hinterherjagen. Der Neubau, der knapp 3,8 Millionen Euro kostete, wird auch von den Volleyballern und Handballern des TV Bad Tölz genutzt. Bei schlechtem Wetter findet darin überdies die Mittagsbetreuung für zwei Gruppen statt, immerhin hat die Schule nicht weniger als acht Ganztagsklassen. Die neue Halle, die auch eine Boulderwand zum Klettern hat, bezeichnet Rektor Christian Müller als "große Bereicherung für den Schulsport, wir müssen nun nicht mehr zu anderen Hallen fahren". Fertiggestellt sind jetzt auch die Sportanlagen im Freien: ein Feld für Handball und Basketball, eine 100-Meter-Laufbahn und ein Beachvolleyballplatz samt Holzhütte. Eingeweiht wird all dies am Freitag, 26. Mai, mit einem Fest, das von der Südschule, der Stadt und der Volleyballabteilung des TV ausgerichtet wird. Danach soll das Feld mit den Basketballkörben und den Handballtoren für alle geöffnet sein, die Beachvolleyball-Anlage hingegen bloß für den Schulsport und den TV. Der Grund: Der Boden besteht dort aus Sand. "Das muss man absperren, sonst funktioniert das nicht", sagte Forster. Zu gefährlich wäre es, wenn etwa Glasscherben im Sand verborgen lägen.

Etwa 900 000 Euro gab die Stadt für die neue Mensa mit Außenterrasse aus. 120 Mittagessen werden pro Schultag vom benachbarten Reha-Zentrum Isarwinkel geliefert. Neu ist auch die Schulküche, in der einige Kinder mit ihrer Lehrerin gerade Zwiebeln schneiden und Gemüse putzen, als die Stadträte auf ihrer Besichtigungstour hereinschneien. Eine abnehmbare Platte mit darunter liegender Spülmaschine sowie Schubläden für Schüsseln, Töpfe, Pfannen hat jeder der in Reih und Glied angeordneten Herde. Auf allen liegt das Rezept für einen "Bunten Hähnchentopf". Von den Gästen aus der Lokalpolitik lassen sich die halbwüchsigen Schülerinnen und Schüler nicht stören, sie schnippeln und schälen fleißig weiter.

Vor dem Gang zum Dachboden ist ein Muster-Klassenzimmer die letzte Station. Dort ersetzt nicht bloß ein Whiteboard die alte Kreidetafel: Absorber und Reflektoren bewirken eine Raumakustik, die laut Bürgermeister Josef Janker (CSU) "eine wesentliche Erleichterung für die Lehrkräfte" ist, weil sie "gedämpfter und vom Schall her angenehmer ist". Das bestätigt Schulleiter Müller. Er spricht von einem "wahnsinnigen Unterschied zu einem normalen Klassenzimmer". Oder auch zum Lehrerzimmer, das von den etwa 50 Lehrkräften der Südschule nicht sonderlich gerne genutzt werde, weil die Akustik kaum trage. Circa 30 000 Euro kostet der Umbau eines einzigen Klassenzimmers. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben hier auf etwa 540 000 Euro. Von den rund acht Millionen Euro Gesamtkosten muss die Stadt ungefähr sechs Millionen selbst stemmen, der Rest sind Fördermittel. Das sei zwar viel, meinte Janker. "Aber man sieht am Ergebnis, es ist gut angelegtes Geld."

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