Wohnungsnot:Was die Stadt tut, reicht nicht

Wohnungsnot: SZ-Grafik; Quelle: Landeshauptstadt München

SZ-Grafik; Quelle: Landeshauptstadt München

2030 könnten 1,7 Millionen Menschen in München leben - die brauchen Wohnraum

Die Münchner sind es beinahe schon gewohnt: Jahr um Jahr erscheinen neue Zahlen zum Mietpreiswahnsinn in ihrer Stadt. Seit 2005 haben sich die Mieten im Schnitt um 50 Prozent erhöht (Quelle: Immobilienverband Deutschland). Der Preis für eine Wohnung von 60 bis 80 Quadratmetern lag 2016 bei durchschnittlich 15,72 Euro pro Quadratmeter. Die Kaufpreise für Wohnungen haben sich in den vergangenen fünf Jahren noch drastischer gesteigert.

Wie das sein kann, ist recht einfach zu erklären: Die Nachfrage nach Wohnraum ist größer als das Angebot. Im Jahr 2030 könnten in München bereits mehr als 1 723 027 Menschen leben - Ende September waren es noch 1 537 987 Menschen. Das liegt daran, dass München nach wie vor ein beliebter Wohnort ist, vor allem für Akademiker: die stabile Wirtschaft verspricht sichere Jobs. Eine Studie der Postbank geht davon aus, dass der Akademikeranteil in München bis zum Jahr 2030 auf etwa 48 Prozent steigen wird.

Auch wenn sich Maßnahmen wie die Mietpreisbremse als völlig wirkungslos erweisen: Die Stadt München tut, was sie kann, um Immobilienspekulanten im Zaum zu halten und dem Mietwahnsinn in der Stadt entgegen zu wirken. Etwa bei großen neuen Wohnprojekten, wie sie auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne und der Prinz-Eugen-Kaserne in Bogenhausen entstehen. So schnell, wie die Menschen nach München ziehen, kann die Stadt aber keinen Wohnraum schaffen. Zu wenig städtischer Baugrund, zu komplizierte, langwierige Genehmigungsverfahren. Zwischen den Jahren 2000 und 2014 sind jährlich knapp 5100 neue Wohnungen fertig geworden. Das klingt viel, deckt den Bedarf aber nicht. Die Postbank-Studie sieht voraus, dass bis zum Jahr 2030 jährlich mehr als 7400 neue Wohnungen geschaffen werden müssten, um den Bedarf zu decken.

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