Wohnungsmarkt:"Geringverdiener werden geprellt"

Mieterverein will mehr Förderung vom Freistaat

Wer zu wenig verdient, um auf dem freien Wohnungsmarkt eine Bleibe finden zu können, kann sich für eine sogenannte einkommenorientierte Förderung (EOF) bewerben. Unter Umständen jedoch haben Mieter von so einer Förderung bald nicht mehr viel, wie der Mieterverein beklagt - denn die EOF-Mieten sind zunächst zwar niedrig angesetzt, können in den folgenden Jahren aber bis zur ortsüblichen Miete erhöht werden. Der Verein fordert deshalb Nachbesserungen vom Freistaat. "Da werden ausgerechnet Geringverdiener geprellt", sagt Vereinsvorsitzende Beatrix Zurek. Sie spricht von einer "sozialen Mogelpackung". EOF-Mieter bezahlten schon nach wenigen Jahren oft mehr als München-Modell-Mieter, obwohl sie weniger verdienten. Bei ihrer München-Modell-Förderung hat die Stadt eine Bremse für Mieterhöhungen eingebaut. Zuletzt hatten im April Mieter der GBW am Ackermannbogen auf das EOF-Problem aufmerksam gemacht. Zwar können die bayerischen Kommunen für diese Mieten seit 2014 Deckelungen einführen, wenn sie die Differenz selbst zahlen. Deshalb gelten in München für EOF-Mieten ähnliche Regeln wie beim München Modell - allerdings nur für Neubauten ab 2015. "Alle EOF-Mieter, die vorher eingezogen sind, schauen in die Röhre", so Zurek. "Wenn der Freistaat solche Mieterhöhungen möglich gemacht hat, muss er auch die Zuschüsse für die Mieter erhöhen - und zwar rückwirkend."

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