Wohnprojekt:Unterkunft wird belegt

An der Perlacher Nailastraße ziehen alleinerziehende Frauen ein

Die nagelneue Flüchtlingsunterkunft an der Nailastraße, die seit mehr als einem Jahr fertig ist, aber noch immer leer steht, wird jetzt doch belegt: Schon in zwei bis drei Wochen sollen dort die ersten alleinerziehenden Frauen mit Fluchthintergrund einziehen, die jetzt in der Unterkunft an der Rosenheimer Straße 192 wohnen, wie Matthias Kristlbauer, der Pressesprecher der Stadt, am Montag mitteilte.

Ursprünglich hatte das Haus an der Nailastraße mit 160 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen belegt werden sollen. Die Anwohner erstritten sich vor Gericht Lärmschutz gegen die neuen Nachbarn und bekamen eine 100 Meter lange und vier Meter hohe Bruchstein-Wand, die Ende 2016 als "Mauer von Perlach" durchs Internet geisterte. Die Unterkunft blieb aber unbewohnt, die für Oktober geplante Inbetriebnahme platzte, weil die Verhandlungen zwischen dem Sozialreferat und dem Träger-Verbund aus Jugendhilfe Condrobs, Diakonischem Werk Rosenheim, Heilpädagogisch-psychotherapeutischer Kinder- und Jugendhilfe, Kinderschutz und Verein für Sozialarbeit scheiterten. Dem Verbund war das wirtschaftliche Risiko des Projekts zu hoch, vor allem weil die Ankunftszahlen unbegleiteter Minderjähriger schwierig zu prognostizieren sind. Die Zahlen "sind innerhalb der letzten drei Monate wider Erwarten sehr stark rückläufig gewesen", erklärt Pressesprecher Kristlbauer.

Das Sozialreferat habe dann "mit Hochdruck" daran gearbeitet, eine Alternative zu finden. Eine neue langwierige Ausschreibung sei aber nur "mit dem direkten Umzug eines laufenden Betriebs" zu verhindern gewesen. Deswegen ziehen jetzt die Bewohnerinnen der Unterkunft für alleinerziehende weibliche Flüchtlinge von der Rosenheimer in die Nailastraße um. Deren Wohnbedingungen würden dadurch deutlich verbessert, erklärt Kristlbauer: "Bisher standen nur Schlafsäle und keine Außenflächen zur Verfügung."

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