Wohnbauprogramm:OB Reiter will die Stadt dichter bebauen

Wohnbauprogramm: Wegen der Wohnungsnot: Die Münchner müssen enger zusammenrücken.

Wegen der Wohnungsnot: Die Münchner müssen enger zusammenrücken.

(Foto: Stephan Rumpf)
  • Stadtbaurätin Merk sieht noch das Potenzial für 62 500 Wohnungen.
  • Den mit Abstand größten Zuwachs könnte der Münchner Nordosten erfahren.

Von Dominik Hutter

Ob es ausreichen wird, weiß auch Dieter Reiter nicht. "Aber wir tun alles, was wir können und viel mehr als in den vergangenen Jahren", versichert der Oberbürgermeister. Gemeint ist der Wohnungsbau, "es gibt kein Thema, das mich in den vergangenen zweieinhalb Jahren mehr beschäftigt hat". 8500 Neuzugänge pro Jahr lautet die Zielmarke auf dem Münchner Wohnungsmarkt. Dazu kommen bis 2019 noch 3000 geförderte Wohnungen für Wohnungslose, Geringverdiener und Flüchtlinge im Programm "Wohnen für alle".

Erstes Beispiel dafür ist der Stelzenbau, den die städtische Gewofag auf dem Parkplatz des Dantebads bauen will. Angesichts des nach wie vor enormen Zuzugs sieht Reiter nur eine Chance: Es muss alles schneller gehen, bürokratische Hürden müssen fallen - und die Münchner müssen zusammenrücken. "Wir müssen dichter bauen", erklärte der SPD-Mann bei einer Pressekonferenz zur städtischen Wohnungsbaupolitik. Auch wenn das nicht immer allen gefällt.

Denn Platz ist in der am dichtesten besiedelten Stadt Deutschlands nur noch begrenzt vorhanden. Aber es gibt ihn: Stadtbaurätin Elisabeth Merk sieht auf Münchner Flur noch das Potenzial für 62 500 Wohnungen. Diese Zahl ist freilich keine absolute Höchstmarke, sondern lediglich eine planerische Momentaufnahme - eben das, was Merk unter Berücksichtigung der Planungsprozesse in den nächsten 20 Jahren für realistisch hält.

Den mit Abstand größten Zuwachs könnte der Münchner Nordosten erfahren, für den derzeit erste Pläne entstehen. 30 000 Menschen sollen dereinst östlich der S-Bahn-Trasse wohnen - vorausgesetzt, die Stadt hält ihr Versprechen ein, die Züge in einen Tunnel zu verbannen. Deutlich weiter fortgeschritten ist der neue Standort Freiham, der in zwei Bauabschnitten auf 20 000 Anwohner anwachsen soll. Aber auch quer durch alle Stadtviertel gibt es noch diverse Wohnbauprojekte.

Den ganz großen Wurf kann die Stadt allerdings nicht mehr hinlegen: Die großen Kasernen- und Bahnflächen sind schon überplant oder bebaut, Umzüge à la Flughafen und Messe nicht wiederholbar. Die Stadt gibt im von 2012 bis 2016 laufenden Programm "Wohnen für München V" insgesamt 800 Millionen Euro aus. Dazu kommen 250 Millionen aus einem Sonderprogramm für geförderten Wohnungsbau.

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