Wohin mit dem Zeug?:Gutes tun statt wegwerfen

Unbeliebte Geschenke kann man auch für wohltätige Zwecke nutzen

Von Christina Hertel

Das kennt man ja: Weil Mann nicht weiß, was er Frau schenken soll, liegt am Heiligen Abend der zehnte Schal unter dem Christbaum. Wenn ihn der Beschenkte nicht umtauschen will, gibt es noch andere Möglichkeiten, ihn los zu werden. Zum Beispiel den Secondhand-Laden Schickeria am Stanigplatz 9, den die Diakonie Hasenbergl führt. Auch zu große Pullover, zu enge Jeans oder zu kleine Schuhe können dort abgegeben werden - allerdings macht die Schickeria bis 9. Januar Weihnachtsferien. Danach nehmen die Mitarbeiter wieder dienstags und donnerstags von 14 bis 17 Uhr sowie mittwochs von 14 bis 16 Uhr Kleiderspenden an. Für ein, zwei Euro pro Stück verkaufen sie die Kleidung weiter. Die Einnahmen verwendet die Diakonie für den Betrieb des Ladens.

In München ist es eine Institution: die Versteigerung unbeliebter Weihnachtsgeschenke im Rathaus. Zum ersten Mal findet die nicht mehr im Januar statt, sondern erst im Frühjahr bei einer Dult. Doch keine Sorge: So lange müssen die Münchner ihre Geschenke nicht im Keller parken. Noch bis Donnerstag, 5. Januar, können sie Staubfänger, Kitsch und Krimskrams an der Stadt-Information abgeben (Montag bis Freitag von 9.30 bis 19.30 Uhr und am Samstag von 10 bis 16 Uhr). Albert Dietrich, der die Auktion früher moderierte, ist inzwischen im Ruhestand. Weil es ohne ihn aber nicht mehr das Gleiche wäre, überlegt sich die Stadt lieber gleich ein ganz neues Konzept. Wann genau die Rathausdult stattfinden und was es dort dann alles geben wird, steht noch nicht fest. Eine Sache bleibt aber auf jeden Fall erhalten: Der Erlös geht wie in den Vorjahren an Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Hemmungen muss man nicht haben, wenn man das ein oder andere Teil so schnell wie möglich wieder loswerden möchte. Auch die Oxfam-Geschäfte nehmen es gerne. Und man tut damit sogar noch etwas Gutes. Denn das, was beim Verkauf von Omas Pfannen oder Muttis Blumentöpfen rausspringt, fließt in die Projekte der Organisation. Oxfam kümmert sich zum Beispiel um die Trinkwasserversorgung in der syrischen Stadt Aleppo und unterstützt Flüchtlingscamps in Jordanien und dem Libanon. Oxfam-Läden gibt es in der Fürstenfelder Straße 7 in der Altstadt, aber auch in der Isarvorstadt, der Maxvorstadt und in Haidhausen.

Beliebt als Weihnachtsgeschenke sind Bücher. Aber was tut der Beschenkte, wenn er langsam zu alt für Harry Potter geworden ist oder das dritte Mal "Stolz und Vorurteil" unter dem Baum liegt? Die Münchner Bücherkiste der Pfennigparade nimmt Bücher gerne. Nur beschädigt sollten sie nicht sein. Für wenig Geld können sie dort dann gekauft werden. Der Erlös geht an die Pfennigparade. Geöffnet hat die Bücherkiste an der Hanauer Straße 85 a montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr sowie freitags von 8 bis 13 Uhr.

Geschenke sind etwas Schönes. Deshalb ist es verständlich, wenn man seine Geschenke nicht nur loswerden, sondern dafür auch etwas zurückbekommen möchte. Für diesen Fall gibt es diverse Tauschbörsen im Internet. Auf swapy.de zum Beispiel werden Bücher, Spiele, Filme, Hörbücher, Musik und vieles mehr angeboten. Wer etwas hergibt, bekommt sogenannte Tauschtaler, die er dann einsetzen kann, wenn für ihn auch etwas dabei ist. Bei kleiderkreisel.de, einer Plattform, wo alles vom Schuh bis zum Abendkleid angeboten wird, läuft die Sache anders: Statt Tauschtaler heißt die Währung dort immer noch Euro.

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