WM:Weltstadt mit Geldbeutel

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WM-Besucher müssen in München am meisten Geld ausgeben. Das hat ein unabhängiges Portal für Preisvergleiche herausgefunden. Billig dagegen ist es vor allem in Leipzig und Nürnberg.

Philipp Mattheis

In München lebt sichs besser, weil München schöner, sicherer, sauberer ist und außerdem noch mehr Herz hat. Das sagen natürlich nur die Münchner selbst über ihre Stadt, aber Recht haben sie trotzdem.

Allerdings hat Qualität, wie überall in einer freien Marktwirtschaft, ihren Preis. Und so ist in der heimlichen Hauptstadt eben auch alles ein bisschen teurer. Berliner schütteln entsetzt den Kopf, wenn sie über die hiesigen Mietpreise hören. Die Münchner jammern zwar auch ein bisschen, insgeheim aber fühlen sie sich nur von dem Gesetz von Angebot und Nachfrage bestätigt - wo's schön ist, muss man halt auch mehr zahlen.

Und warum sollte das bei der WM nun anders sein? Das Portal www.pricerunner.de hat nun eine Art WM-Index entworfen. Fazit: die teuerste WM-Stadt ist natürlich München. Hier kostet die Übernachtung in der Jugendherberge 29,05 Euro, in Nürnberg dagegen nur 20,45 Euro. Das Tagesticket (inklusive Fahrt vom Flughafen zum Stadion) kostet 9,60 Euro, in Hannover dagegen nur 4,80 Euro.

Tagesration: Cola, Bier und Bratwurst

Gleichgeschaltet sind dagegen die Preise für die Verpflegung im Stadion. Die werden nämlich von der FIFA reguliert. Für 10,50 Euro gibt es in jeder deutschen Stadt 0,4 Liter Bier, 0,5 Liter Cola und eine Bratwurst mit Brötchen (in München Semmel!).

Für den "preisbewussten Fan" ergibt sich somit ein Tagesbudget von 49,15 Euro, während selbiger in Berlin mit 43,50 Euro, in Nürnberg lediglich 34,55 Euro benötigt.

Noch drastischer fallen die Preisunterschiede für den "Komfort-Fan" aus. Der nämlich übernachtet in einem 4-Sterne-Hotel, fährt Taxi, isst aber auch im Stadion (Bier, Cola und Bratwurst mit Brötchen bzw. Semmel). Dafür muss er in München 437,74 Euro pro Tag ausgeben, in Leipzig dagegen nur 234,22 Euro.

Schließlich wurden noch die Preise für die 4er Fan-Gruppe ermittelt. Einer der vier Fans zahlt in München pro Tag 40,80 Euro und damit nur 45 Cent weniger als in Berlin. Dumping-Königin ist wieder Nürnberg mit einem Tagesbudget von 32,53 Euro.

Was lernen wir daraus? Der Mensch lebt nicht allein von Cola, Bier und Bratwurst. Und Semmeln schmecken besser als Brötchen.

(sueddeutsche.de)

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