Wir haben verstanden:Von Kuschelsenf und Pizzapreisen

Jede Woche lernen wir in unserer Stadt etwas dazu. Um es nicht zu vergessen, schreiben wir es hier auf. Wenn du auch etwas verstanden hast, schreibe doch eine Mail an muenchen@jetzt.de:

. . . es gibt Weißwurscht und Brezen aus Kuscheltierstoff. Sogar inklusive Kuschelsenf.

. . . wer gerade ein Kind bekommen hat, sieht plötzlich sogar in München ganz neue Dinge.

. . . immer wieder ein wunderbares Naturschauspiel: Rollerblader, die an Bladenight-Montagen durch den tiefen Kies des Bavariabiergartens stapfen.

. . . bester Münchensport im Sommer: isaraufwärts joggen, isarabwärts treiben.

. . . vier Jahre in München wohnen, das scheint so die Marke zu sein, ab der man nirgends mehr sein kann, ohne nicht mindestens eine Person zu treffen, die man kennt.

. . . die Frage ist nur, ob das dann ein Zeichen ist, dass man gehen sollte, oder eher eins, dass man am besten bleibt.

. . . in der Truderinger Straße stehen gerade dauernd Menschen mit offenen Mündern rum und starren. Weil da nämlich ziemlich viele Häuser auf einmal abgerissen werden und das krass aussieht.

. . . die Bayernkaserne war am Samstag übervoll (mit Gästen beim Sommerfest), der Hauptbahnhof am Dienstag auch (mit Helfern) - München macht da grade was ziemlich richtig.

. . . wenn man jeden Tag mit dem Rad den Berg rauf muss, ordnet man die Berge von "superanstrengend" nach "geht so anstrengend" und kommt zu diesem Ergebnis: Nockherberg (außer, man nimmt die ganz steile, dafür aber wirklich sehr viele kürzere Abkürzung über die Nockherstraße), Gebsattelberg, Gasteig (zum Giesinger Berg liegen uns derzeit keine Vergleichswerte vor).

. . . apropos Berg: Zum Runterfahren ist der Gebsattelberg der beste.

. . . allerdings sollten sie da vielleicht mal das Münchner Kindl an der Fußgängerbrücke putzen. Sieht nämlich aus wie ein gruseliges Gespenst.

. . . wenigstens gefühlt immer noch das gefährlichste Pflaster für Fahrradfahrer: die Maximiliansstraße. Weil: fatale Kombination aus Flaneuren, die von Opernmusik oder dem eigenen Reichtum beseelt sind, und sehr prolligen Sportwagen. Radler sehen die jedenfalls alle nicht.

. . . schlimmer, schlimmer Münchenmoment: Man sitzt an der Isar, alle spüren, tief in sich drinnen jedenfalls, dass das wahrscheinlich der letzte Abend in diesem Jahr ist, an dem das schulterfrei und in kurzer Hose um diese Zeit noch geht, und dann sagt einer: "Wahrscheinlich ist das der letzte Abend in diesem Jahr, an dem wir hier so sitzen."

. . . München ist nie und nirgends wie Italien. Weil: Wie in Italien ist es nur in Italien selbst. Und wer das anders sieht, der war zu lange nicht in Italien.

. . . dass in München alles teuer ist: Binsenweisheit. Dass es immer noch teurer wird: geschenkt. Aber bei den Preisen für Pizza hat der Spaß bald wirklich ein Ende!

. . . dass ein preislich recht anspruchsvolles Café wie das Lost Weekend sich das Motto "Love kills capitalism" auf die Stirn schreibt, haben wir an dieser Stelle schon einmal nicht verstanden. Dass es dort nun auch noch einen Geldautomaten gibt, verstehen wir aber gar nicht mehr. Oder haben wir da irgendwas grundsätzlich nicht verstanden?

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