Der jüngste Elefant im Tierpark Hellabrunn heißt Ludwig, ist dreieinhalb Jahre alt, und findet großen Gefallen an Rutschpartien. Immer wenn die Rampe im vorderen Bereich der Außenanlage von Schnee bedeckt ist, schlingert der junge Elefantenbulle die Schräge herunter, tapst hoch, rutscht wieder runter. Zwar setzt sich Ludwig nicht wie Menschenkinder beim Schlittenfahren auf den Po, aber er scheint nicht weniger Spaß dabei zu haben.
Sogar eine eigene Technik hat er entwickelt. Mit den hinteren Beinen geht er leicht in die Hocke, spreizt sie zur seitlichen Stabilisierung und rutscht los. Immer wieder, bis Mama Temi ihn ruft oder Revierleiter Thomas Günther pfeift. Nach einigen Stunden ist nämlich für alle Elefanten Schluss im Schnee. Nicht etwa weil Rutschgefahr bestünde. "Wie einen Vierradantrieb mit Winterbereifung kann man sich den sichereren Tritt von Elefanten auf Schnee vorstellen", erklärt Günther.
Das Problem besteht darin, dass sich auch die erwachsenen Tiere wie Kinder verhalten: Die Münchner Elefanten, die aus Indien stammen, fressen mit Vorliebe Schnee, vor allem wenn er schön frisch und noch fluffig ist. Und dadurch kühlen sie von innen aus, noch bevor die sensiblen Ohren oder die Schleimhäute im Rüssel vom Frost angegriffen werden. Verwehrt bleibt den Besuchern aktuell nur, den Dickhäuter beim Schlammbad zuzuschauen, da fast das gesamte Außengelände von Schnee bedeckt ist.