Windmacher:Lokaler Anbieter, internationaler Investor

Lokaler Anbieter, internationaler Investor

Schon Florian Bieberbachs Vorgänger Kurt Mühlhäuser hat die Stadtwerke neueren Formats geschaffen: als überregional agierenden und investierenden Konzern, der sich an internationalen Großprojekten beteiligt, die teuer, nicht ohne Risiko, aber zukunftsträchtig sind: Windparks auf hoher See oder an den Küsten genauso wie Geothermie, Wasserkraftwerke in der Region München, Solarthermie in Spanien oder die Exploration von Gasfeldern in Skandinavien. Von den neun Milliarden Euro, die der Stadtrat für diese Investitionen genehmigt hat, sind mehr als drei Milliarden Euro ausgegeben. Ein gutes Drittel des Ziels, das die SWM bis 2025 erreichen wollen, ist inzwischen erreicht. Die SWM produzieren schon jetzt so viel grünen Strom, wie alle Münchner Haushalte und die U-Bahn verbrauchen. Bei all diesen Projekten agieren die SWM auch unter Bieberbach mit weit bekannteren und größeren Energiekonzernen als Partner - und sind in der Umstellung ihrer eigenen Kraftwerke hin zu 100 Prozent erneuerbarer Energie schon sehr viel weiter als mancher der mächtiger erscheinenden Konkurrenten. Die SWM profitieren von dieser Umstellung auch finanziell, allerdings auf bescheidenem Niveau: sie müssen weniger Abschreibungen auf ihre Kraftwerke in die Bilanz einstellen, zudem haben sie höhere Einnahmen aus dem grünen Strom. Deshalb seien "die Schläge nicht so hart" wie bei der Konkurrenz, so Bieberbach. Schläge sind es trotzdem - denn die SWM müssen weiter Milliardeninvestitionen stemmen. Auch in schwierigeren Gewässern.

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