Wiesnkrug 2005:Das Brad Pitt unter den Bieren

Wiesnwirte und Journaille trafen sich heute im Hackerzelt, um dem neuen Wiesnkrug 2005 zu huldigen - bei Weißwurst, Leberkäs, und, wie sollte es anders sein, einer Mass Weißbier. Das Motiv lässt dieses Jahr viel Raum zum Interpretieren.

Stefan Wolf

"Was mache ich nur, wenn der Krug grässlich ist?" Das ist wie bei Babys, habe sich Monika Gruber alias "Kellnerin Monique" gedacht. "Wenn die hässlich ausschauen, sagt man: Ganz wie der Papa."

Ganz so schlimm fand die Kabarretistin ihn dann doch nicht, den Wiesnkrug 2005. Er sei wie ein Parteiprogramm: nichts konkretes, und viel Platz zum Interpretieren. Und eigentlich ist es ihr auch wurscht, wie der Pott aussieht, denn "verkaufen müssen ihn eh andere".

Zum Beispiel Toni Roiderer, der Wirt des Hackerzelts und von "Monique" zum "J.R. Ewing vom Wiesnkartell" gekürt. Roiderer: "Heuer wird die Wiesn mit Herzlichkeit gezeigt. Mit viel Farbe, das freut mich. Denn so ist die Wiesn." Scheint also anzukommen, die diesjährige "Mass-Einheit". Die Jury hat gute Arbeit geleistet.

50.000 Krüge gibt es, auf dem Oktoberfest bekommt man einen für 11 Euro. Bei Sammlern besitzen die Ton-"Kriagerl" mittlerweile Kultstatus. Für die gesamte Serie von 1978 an muss man rund 1800 Euro blechen. Kräftig angestoßen wurde bei der Vorstellung allerdings mit den guten alten Humpen aus Glas.

"Man fährt doch zur Wiesn, um ein gutes bayrisches Bier zu trinken. Sonst könnte man hier ja auch Heineken servieren", fand "Monique". Und das sei ja, als ob man ein Date mit Brad Pitt hat und es kommt Max Strauß. Wenn das so ist, dann kann man nur froh sein, dass es Weißbier gab. Und so waren alle gut drauf.

Mit einem Wunsch entließ Monika Gruber die versammelte Schar: "Möge der Ude es heuer schaffen, das Fass mit einem Schlag anzuzapfen." In diesem Sinne: Hoch die Tassen! Ein Prosit, ein Prosit der ...

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: