Wiesn-Snacks:Neun Tipps für den kleinen Hunger

Es muss nicht immer Hendl sein. Ob Chiliwurst, Spanferkel oder Wasabiknödel: SZ-Autoren empfehlen Wiesn-Snacks - und klären ein für alle Mal, wo es die besten Mandeln auf dem Oktoberfest gibt.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Ochsenfetzensemmel

Um es kurz zu machen: An die originalen Ochsensemmel aus der Ochsenbraterei kommt kein Wiesn-Snack heran - das gilt ganz allgemein. Aber es braucht auch mal Abwechslung, und da lohnt es sich, 7 Euro bei Erich Hochreiters Kalbsbraterei an der Wirtsbudenstraße zu investieren. Die Ochsenfetzensemmel, die hier nicht Ochsensemmel heißen darf, weil Siegfried Able die Markenrechte daran hält und selbst Ochsensemmeln vor seinem Marstall verkauft, zeichnet sich durch eine würzig-pikante Soße, frische Zwiebeln, ein Alibi-Salatblättchen und eine weiche Semmel aus. Doch es kommt ja auf das Fleisch an, und das ist hier gerade mal einen Hauch weniger zart als in der Ochsenbraterei. Thierry Backes

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Quelle: Stephan Rumpf

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Scharfes Ding

Die Chiliwurst vom Würstlstand vor Kufflers Weinzelt in der Matthias-Pschorr-Straße ist ein schöner halber Meter, chilischarfer roter Wurst, einmal gefaltet, in einer Hot-Dog-Semmel. Sie macht für 5,50 Euro nicht nur einen guten Durst, sondern schmeckt auch hervorragend. Würstlbrater Björn Puscha, bekannt als Schankkellner aus der Kleinkunstsendung "Vereinsheim Schwabing" im Bayerischen Fernsehen, geht auch auf individuelle Wünsche ein und peppt die Chiliwurst gerne noch mit fein dosiertem Chili-Ketchup und Chili-Pulver auf. Franz Kotteder

Im Bild: Würstlbrater Markus Joschko.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Steckerlfisch

Bier, Brathendl, Schweiß, Zuckerwatte, Erbrochenes: Das Oktoberfest ist ein olfaktorisches Abenteuer. Die Gerüche sind ein essentieller Teil des Volksfestes. In der Nähe des Haupteingangs riecht es nach Fisch. Nein, es duftet. Würzig, rauchig. Links steht da das Zelt der Fischer Vroni. Und schräg dahinter sind die Fische aufgereiht, rauchen auf einem Stock, aufgespießt über den glimmenden Kohlen vor sich hin. 15 Meter lang ist das Bodenfeuer. Es gibt Makrelen, Renken, Wolfsbarsche, Forellen oder Saiblinge. Über dem Grill bleiben die Fische saftig, das weiße Fleisch schmeckt zu Bier und Brezn besser als jedes Hendl. Bezahlt wird nach Gewicht. 100 Gramm kosten zwischen 3,40 Euro und 5,40 Euro, einen ganzen Fisch gibt es ab circa 15 Euro. Besonders zu empfehlen sind die Makrelen. Sebastian Gierke

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Quelle: Stephan Rumpf

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Appetit-Semmel

Der Name ist zwar originell, trifft es im Kern aber nicht: Die Appetit-Semmel, die es bei "Wurst-Michl" an der Matthias-Pschorr-Straße 27 für 3,50 Euro gibt, ist mehr Hauptmahlzeit als Appetitanreger. Wer eine zweite isst, läuft Gefahr, einen Eiweißschock zu erleiden bei der Mischung aus Lachs, Bismarckhering, Ei und Kaviar. Doch die Kombination funktioniert - und ist nicht so langweilig wie eine einfache Fischsemmel. Thierry Backes

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Quelle: Stephan Rumpf

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Die besten Mandeln

Neben all den Verwirrungen der so genannten Crossover-Küche - Spanferkel-Sushi, Ingwer-Zuckerwatte - gibt es auf jedem Volksfest Klassiker, die seit 100 Jahren gut sind, die keiner weiteren Verfeinerung bedürfen. Das bedeutet aber nicht, dass man sie nicht so oder so, richtig oder falsch zubereiten könnte. Gebrannte Mandeln zum Beispiel kommen oft als steinharter Klotz daher, bei dem die innewohnende Nuss von einer plombenziehenden Betonmauer eingeschlossen ist, einem Brocken aus Zucker, den weder Zähne noch Zunge durchdringen können. Das ist anders bei den Mandeln - und anderen Nüssen - der Firma Klee, gleich vor der Knödelei in der Straße 5. Das Geheimrezept ist so geheim auch wieder nicht, dass es die Chefin nicht verraten könnte: "Wir nehmen halt weniger Zucker." Und so ist die Nuss von einer gerade richtig bemessenen Schicht aus Zucker und Zimt überzogen, die sowohl dem Beißer wie auch dem Lutscher etwas bietet und die sich, sobald sie aufgebrochen ist, auf das Köstlichste mit ihrem Inneren verbindet: ein knabberknackigzarter Hochgenuss. Stephan Handel

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Quelle: Stephan Rumpf

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Der bessere Döner

Sie liegt gut in der Hand, hilft gegen Hunger verschiedenster Größe und - elementar für alle, die eventuell noch auf die Balz wollen - sie hinterlässt keinen Zwiebel-Knoblauch-Geruch: die Able'sche Spanferkelsemmel (zu haben direkt vor dem Löwenbräu-Zelt). In der normalen Variante (6 Euro) kommt sie in einer Kaisersemmel daher, belegt mit einer Scheibe warmen Spanferkelbratens, Krautsalat und eingelegter Roter Beete sowie einem Salatblatt. Jawohl, genau einem. Das verträgt sich gerade noch mit der herrlich krossen Bratenkruste. Die Mischung kommt ohne zusätzliche Soße aus, weshalb das Spanferkel sogar während des Gehens gegessen werden kann, ohne, dass man sich selbst zu einem macht. Wer besonders großen Hunger hat, nimmt die "Sausesemmel" (8,50 Euro). Anderer Teig, anderes Format, selber Inhalt - ein würdiger Ersatz für den Döner. Ingrid Fuchs

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Quelle: Stephan Rumpf

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Gaudi-Nockerl

"Rund wie ein Sumoringer, scharf wie ein Samuraischwert": So beschreibt die "Knödelei" neben dem Riesenrad ihre Wiesn-Attraktion 2014: den Wasabiknödel. Der Clou an ihm ist der grüne, japanische Meerrettich, der in die Semmelknödelbasis eingearbeitet wird. Tatsächlich schmeckt der Wasabiknödel nur milde scharf und ist trotz der ungewohnten Kombination, die einen erst mal skeptisch stimmt, ausgesprochen schmackhaft. Serviert wird er auf süß-saurem Wokgemüse mit Mangold und Meerrettich-Sprossen und damit seine 14,40 Euro wert. Mitgeliefert werden auch Essstäbchen, mit dem Löffel geht es allerdings leichter. "Wir machen jedes Jahr so eine Besonderheit, die nicht ganz bierernst daherkommt", erklärt "Knödelei"-Chef Florian Oberndorfer, "und der Wasabiknödel kommt ganz gut an bislang." Franz Kotteder

Langos auf der Oidn Wiesn

Quelle: Anant Agarwala

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Langos

Frisch frittierter Hefeteig, darauf Sauerrahm und Kräuter, Schafskäse und Tomaten - für Vegetarier ist die ungarische Spezialität "Langos" ein ziemlich perfekter Snack. Der Teig wird noch heiß belegt, die frischen Zutaten kommen gut gewürzt. Wer noch was vor hat am Abend, und das soll auf der Wiesn ja durchaus vorkommen, sollte sein Langos mit Paprikasauce bestreichen lassen. Die Originalvariante kommt mit Knoblauchkräuteröl. Das passt zwar sehr gut zum Schafskäse und den Tomaten, sorgt aber für eine Fahne vom Riesenrad bis zum Marstall-Zelt. Die Langos kosten zwischen 4 und 6 Euro und sind vor dem Weinzelt zu haben, man wird vergleichsweise satt. Und wer noch einen Nachtisch braucht, kann gleich da bleiben: Es gibt auch süße Langos, zum Beispiel mit Marmelade. Anant Agarwala

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Quelle: Stephan Rumpf

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Schneller Fruchtspieß

Viele Abende auf dem Oktoberfest enden doch so: Nachdem man von Bier genug und schon zum fünften Mal "Atemlos durch die Nacht" gehört hat, mag man eigentlich heim. Dann fährt man vielleicht (wenn körperlich noch möglich) mit einem Fahrgeschäft und gönnt sich hinterher - endlich - die wohlverdiente Nachspeise. Auf einem Volkfest gibt es nichts besseres als einen Fruchtspieß. Und solche gibt es bei verschiedenen Anbietern, unter anderem bei Schnellers Candy. Mehr als 40 verschiedene Fruchtvariationen verkaufen die Schnellers in ihren drei Wiesn-Ständen. Strategisch gut gelegen ist der Stand, an dem man vorbeikommt, wenn man von der Wirtsbudenstraße zur Oidn Wiesn will. Lecker sind etwa Spieße mit Himbeerem (3 Euro) oder Datteln (3,50) oder mit französischen Pflaumen und Mandeln (3,50 Euro): Sie sind das ideale Wiesndessert. Am allerfrischesten schmeckt aber der Erdbeerspieß mit dunkler Schokolade (4,50 Euro). Der bildet die ideale Abrundung zu was auch immer man vorher konsumiert hat. Ob nun Bier irgendwo oder Schampus und Wein im Käfer- oder Weinzelt, die nur einen Steinwurf entfernt sind. Andreas Schubert

© SZ.de/tba
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