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Die erste Woche der Wiesn ist rum - und die Halbzeitbilanz nicht nur positiv. Die Festleitung freut sich über mehr Besucher und die Wirte verzeichnen mehr Bierkonsum. Allerdings stieg auch die Zahl der Alkoholopfer und der Polizeieinsätze im Vergleich zum Vorjahr.
Wegen des Zentralen Landwirtschaftsfests ist die Wiesn in diesem Jahr kleiner. Dennoch ist die Zahl der Besucher während der ersten Halbzeit im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 3,6 Millionen Gäste besuchten das Festgelände bis zum Sonntag. Der Münchner OB Christian Ude nannte die Besucherzahlen in seiner Halbzeitbilanz "rekordverdächtig". 2011 waren es zu diesem Zeitpunkt nur 3,5 Millionen Menschen.
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Unter die bayerischen Gäste mischten sich auch in diesem Jahr wieder Touristen aus aller Welt, die sich offensichtlich zunehmend in Tracht kleiden - und teilweise nur noch an ihrer Sprache als Nichteinheimische zu erkennen sind. Wiesnchef Dieter Reiter führte dies auch auf die Angebote der Reiseveranstalter zurück, die mittlerweile nicht nur Anreise, Übernachtung und Tischreservierungen beinhalteten, sondern auch die Ausstattung mit Dirndl oder Lederhose.
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Auch der Bierkonsum ist gestiegen. Und das trotz eines Preises von fast zehn Euro. 3,6 Millionen Maß wurden bislang getrunken - also im Schnitt ein Liter pro Besucher. 2011 waren es nur 3,4 Millionen Maß Bier. Der Münchner Verein gegen betrügerisches Einschenken kritisierte allerdings, die Wirte hätten im Schnitt pro Maß 0,1 Liter Bier zu wenig in die Krüge gefüllt.
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Auch mehr Gegessen wurde in der ersten Wiesnwoche: Der Hendlverbrauch stieg um fünf Prozent gegenüber 2011, der Konsum sonstiger Oktoberfest-Spezialitäten sogar um acht Prozent. Bislang wurden 60 Ochsen verzehrt - zwei mehr als im vergangenen Jahr. Die Zahl der verspeisten Kälber sank dagegen um eins auf 26.
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Sehr zufrieden sind auch die Schausteller - trotz des wechselhaften Wetters in der ersten Wiesnwoche. Sie profitieren offenbar davon, dass in diesem Jahr mehr Familien mit Kindern auf dem Festgelände unterwegs sind, wohl auch wegen des Zentralen Landwirtschaftsfests. "Gerade freitags und samstags platzt die Wiesn eh schon aus allen Nähten", warnt allerdings OB Ude.
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Daran wird sich bis zum 7. Oktober nicht viel ändern - obwohl die Wiesn in der zweiten Woche nicht mehr von den zusätzlichen Besucherströmen des Landwirtschaftsfestes profitieren kann, das am Sonntagabend zu Ende geht. Insgesamt haben das ZLF zu seinem 125. Jubiläum etwa 370.000 Menschen besucht - genauso viel wie 2008.
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Das Rote Kreuz hat in der ersten Wiesn-Woche mehr Alkoholopfer gezählt als vor einem Jahr. Wie die Helfer mitteilten, haben 445 meist junge Menschen unter 30 ihre Kondition über- und die Wirkung des Festbiers unterschätzt. Damit stieg die Zahl der Bierleichen um fast 20 Prozent. Die Zahl der Jugendlichen unter 16 Jahren, die wegen eines Vollrauschs versorgt werden mussten, blieb mit neun aber konstant.
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Insgesamt mussten 5163 Menschen behandelt werden, 2587 von ihnen ärztlich, das sind etwa elf Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr. "Bei den aufgetretenen Temperaturschwankungen hatten mehr Wiesngäste mit Herz- und Kreislaufbeschwerden zu kämpfen", sagte der Chef der Sanitätsstation.
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Maßkrugwerfen, Prügeleien und Diebstähle: Auch die Polizei musste häufiger zum Oktoberfest ausrücken als 2011. 1059 Einsätze meldeten die Beamten in der ersten Wiesn-Woche - und damit 60 mehr als im vergangenen Jahr. Dennoch ist Polizeivizepräsident Robert Kopp zufrieden: "Auch wenn die Einsatzbelastung für die Polizei zugenommen hat, konnten bisher alle Einsätze sehr professionell und ohne Probleme bewältigt werden", sagt er.
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Insgesamt registrierte die Polizei zur Halbzeit 750 Straftaten, im Vorjahr waren es nur 618. Die Beamten nahmen 259 Menschen fest, 2011 waren es noch 213. Auch die Zahl der gefährlichen Körperverletzungen stieg von 53 auf 74. "Das Zuschlagen oder Werfen mit Maßkrügen stellt ein äußerst gefährliches Delikt dar. Es war deshalb sehr wichtig, dass wir 25 Täter schon an Ort und Stelle festnehmen konnten", sagte Kopp.
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Auch im Wiesn-Fundbüro hinter dem Schottenhamel-Zelt hat sich auch schon so einiges angesammelt. Mehr als 200 Handys etwa, ein Waldhorn, ein Ehering, zwei KFZ-Schilder und eine medizinische Beinschiene. Nur der Käfig, den die Mitarbeiter vorsorglich auf dem Regal stehen haben, ist noch leer. Aber das größte Volksfest der Welt dauert ja auch noch eine Woche - und in den vergangenen Jahren blieb immer ein Hund zurück.