Wiesn 2016:Ein Wiesntraum in Rosa

Wiesn 2016: Bier, Herz, Riesenrad: Bürgermeister Schmid fühlt sich wohl.

Bier, Herz, Riesenrad: Bürgermeister Schmid fühlt sich wohl.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Bürgermeister Josef Schmid stellt das Oktoberfestplakat vor

Von Franz Kotteder

Das offizielle Wiesnplakat der Stadt zu entwerfen, ist keine besonders dankbare Aufgabe. Der Sieger des Wettbewerbs erhält zwar eine Prämie von 5000 Euro, dafür hat er aber auch etwa sieben Millionen Kritiker, die finden, das Plakat sei zu wenig originell, zeige die immer gleichen Klischees, die man obendrein gar nicht richtig erkenne, und überhaupt sei das Oktoberfest ein Selbstläufer und könne auf Werbung nun wirklich verzichten.

In diesem Jahr sind es Susanne Schneider und Linda Sophia Schultheis, die sich solche Sachen anhören dürfen. Die beiden Studentinnen der städtischen Berufsfachschule für Kommunikationsdesign haben sich unter 24 Bewerbern mit ihrem Entwurf durchgesetzt. Auf einem dunkelrosa Grund, der ein wenig an das Einwickelpapier von Oktoberfestherzchen erinnert, zeigt es ein Paar in Tracht, eine Brezn, einen Masskrug und ein Lebkuchenherz an Fäden vor einem Riesenrad im Hintergrund. Wiesn-Bürgermeister Josef Schmid (CSU), der auch Vorsitzender der Plakat-Jury war, stellte den Siegerentwurf am Freitag im Stadtmuseum vor und meinte, damit seien die wesentlichen Anforderungen erfüllt: "Alle wichtigen Personengruppen sind dabei - Besucher, Wirte, Schausteller -, und Besonderheiten wie unser gutes bayerisches Bier und die Brezn auch."

Damit ist auch schon geklärt, warum alle Jahre wieder ähnliche Motive die Plakate bestimmen: Die Jury achtet eben auf so etwas, ebenso wie auf "Modernität im Design" (Schmid). Auch die Zweitplatzierte, Ronja Bernhardt von der Kunstakademie, und der dritte Platz (Entwurf: Thomas und Martin Poschauko) bauen auf die einschlägigen Versatzstücke.

14 Lizenznehmer drucken den Entwurf von Schneider und Schultheis nun auf Plakate, T-Shirts und andere Mitbringsel sowie auf den offiziellen Wiesnkrug der Stadt. Den gibt es seit 1978, heute ist er einer von vielen, auch die Wiesnwirte haben einen eigenen. Und Wirtesprecher Toni Roiderer wird wohl auch heuer wieder bei dessen Vorstellung im Herbst frotzeln: "Die Stadt hat einen Sammlerkrug, wir Wirte haben einen schönen Krug."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: