Widerstand:Weisse-Rose-Institut gründet Forschungszentrum

Viele noch unerschlossene Quellen zur Geschichte der "Weißen Rose" und die Legendenbildung um die jungen Hingerichteten - das sind die Gründe des Instituts, nun zuerst einmal ein umfangreiches Archiv aufzubauen.

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Der im Mai gegründete Verein "Weisse Rose Institut", das die authentische Schreibweise wie auf den Flugblättern verwendet, will das Vermächtnis der studentischen NS-Widerstandsgruppe um die Geschwister Scholl aufarbeiten. "Eine Gesamtwürdigung des Widerstandes der Weißen Rose fehlt bis heute", teilte Michael Kaufmann mit, der bis 2002 die DenkStätte Weisse Rose geleitet hatte.

Eine Vielzahl von Quellen und Dokumenten zur Geschichte der "Weißen Rose" sei noch nicht erschlossen und wissenschaftlich aufgearbeitet. Zudem sei die Erinnerung an den Widerstand der Weißen Rose überlagert von Legendenbildung und tendenziöser Inanspruchnahme.

Um diesen Entwicklungen zu begegnen, errichtet der Verein ein interdisziplinäres Forschungs-, Bildungs- und Dokumentationszentrum. Als Grundlage dafür wird als Erstes der Aufbau eines umfangreichen Archivs in Angriff genommen. Dem Verein gehören unter anderem die Familien der "Weissen Rose" - Huber, Probst, Schmorell, Schultze-Jahn und Furtwängler - an.

In Flugblättern hatte die Münchner Gruppe zum Widerstand gegen das Nazi-Regime aufgerufen. Nach ihrer Verhaftung wurden Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst, Alexander Schmorell, Willi Graf und Prof. Kurt Huber 1943 hingerichtet. Andere Mitglieder der Gruppe kamen ins Zuchthaus.

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