Weitere Briefe:Wer's glaubt, wird selig, und wer's hört, grummelt

Einfach mal in sich gehen

Zu "Aigner wirbt, Seehofer überlegt" vom 31. März: Wenn der bayerische Ministerpräsident "in sich geht", trifft er dort gewöhnlich auf Horst Seehofer. Dass der ihm in den Osterferien rät, als Landesvater weiterzumachen, ist relativ sicher. Auch die Ilse Aigner ist jetzt in sich gegangen und da vermutlich auf Markus Söder gestoßen. Ihr flehentliches Werben für eine Amtszeitverlängerung des Regierungschefs deutet jedenfalls darauf hin. Manfred Jagoda, Ismaning

Wer's glaubt, wird selig

Das nenne ich staatlich verordnete Verschandelung der Natur, und das ausgerechnet in einem Naturschutzgebiet ("Weg für Skilift am Riedberger Horn ist frei", 29. März)! In vielen Gebieten der bayerischen Berge werden wegen mangelnder Rentabilität schon seit längerem viele Lifte wieder abgebaut - und ausgerechnet am Riedberger Horn soll eine Rentabilität gegeben sein.

Wer's glaubt, wird selig. Dass ausgerechnet der bayerische Staat hier Schützenhilfe leisten will, wo doch ein Schneemangel seit Jahren zu beobachten ist, erscheint nicht nachvollziehbar.

Der Staat sollte seiner Verpflichtung nachkommen und die übrig gebliebene und geschützte Natur erhalten und nicht für den leidigen Kommerz freigeben. Constantin Eble, München

Wer's hört, grummelt

Es ist an der Zeit, Konzertprogramme strukturell neu zu denken. Klaus Kalchschmid beschreibt am Ende seiner Kritik "Mannomann" vom 31. März, dass eine Beethoven-Sinfonie blass bleibt in Verbindung mit Richard Strauss (Don Juan) und Ravel (Klavierkonzert für die linke Hand) und fordert, statt Beethoven ein weiteres Werk der Moderne zu spielen. Mir erging es just bei den Philharmonikern in München genauso, als einem fulminanten Violinkonzert von Schostakowitsch nach der Pause eine gut interpretierte, aber in der Nähe zu Schostakowitsch spannungsarm und antiquiert wirkende 4. Sinfonie von Brahms folgte. Guido Berg, Ballrechten/Schwarzwald

Wer's ansehen muss, zweifelt

Braucht es dazu überhaupt so viel Mut? "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt". Diesen Artikel 1 des Grundgesetzes scheinen nicht nur die Grünen, sondern auch andere Abgeordnete genauso wenig zu kennen wie die zweitwichtigste Voraussetzung für jede Art einer lebendigen und funktionierenden Demokratie: Dass alle Abgeordneten "an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen sind". Es geht bei der Abgeordneten Claudia Stamm ("Ab in die Ecke", 30. März) wohl in erster Linie um ihr Gewissen, nicht um einen vorderen Parlaments-Sitz. Unsere Demokratie wird von innen her zerstört, wenn die Würde auch nur einer Abgeordneten würde- und gewissenlos dermaßen missachtet wird, dass man selbst ihren Blicken ausweicht. Peter Forster, Vilsbiburg

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