Weitere Briefe:Vorbildlicher Widerstand und Coburger Harmonie

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Coburgs runde Sache

Diese Koalition in Coburg ( "Koalition für die Kunst", 14. Februar, und "Coburg bekommt das Globe-Theater", 16. Februar) ist eine wundersame. Da haben sich künstlerisch begabte Studenten, ein Stadtrat der Linken und ein Milliardär zusammengefunden. Und die setzten durch, dass der Stadtrat in seiner Gesamtheit nach langem Hin und Her beschloss, dass für das zur Renovierung anstehende Landestheater eine Ausweichspielstätte im Stil des Globe errichtet wird. England, William Shakespeare und der Briten-Prinz Albert lassen grüßen. Dieses Globe-Theater soll die Bande zwischen Coburg und dem Vereinigten Königreich in Erinnerung rufen und festigen. Denn besagter Albert, Ehemann von Königin Victoria, war ja ein gebürtiger Prinz von Sachsen, Coburg und Gotha, zur Welt gekommen in diesem Landstrich, der später jahrzehntelang Zonenrandgebiet war. Dort wirkt auch der Milliardär Michael Stoschek, de facto Chef des Automobilzulieferers Brose, wohl der reichste Mann Coburgs. Der stand nie im Verdacht, einmal gemeinsame Sache mit einem linken Stadtrat und Studenten zu machen. Stoschek fiel nur auf, wenn er wieder einmal einen Strauß mit Lokalpolitikern oder der Stadtverwaltung ausfocht. Jetzt die neue Liebe zur Kunst und zum geschichtsträchtigen Bauvorhaben. 16 Millionen Euro soll das fränkische Globe kosten. Das Land Bayern trägt die Hauptlast. Stoschek will zusammen mit anderen Unternehmern drei Millionen beisteuern. Der Rundbau soll ja nicht nur Ausweichspielstätte, sondern feste Einrichtung werden. Und wenn sie sich in Coburg mit dem Bauen beeilen, da könnte Königin Elizabeth II. die Einweihung ja noch erleben. Die Urenkelin von Prinz Albert dabei als Ehrengast, das wäre schon was. Das würde Coburg sehr schmücken. Auf Kapitalist Stoschek und seine außergewöhnlichen linken Kunst-Koalitionäre strahlt der Glanz schon jetzt. Das Coburger Globe - eine runde Sache. Peter Kühn, München

Weiße Rose und Klingenbeck

"Mut zum Widerstand" (17. Februar) - ein guter Artikel! Schreiben Sie doch bitte mehr über die "Vergessenen", ein Artikel über Walter Klingenbeck würde nicht nur mich freuen. Drei Tage nach Begnadigung seiner Freunde, am 5. August 1943, wurde Walter Klingenbeck in der Strafanstalt München-Stadelheim im Alter von nur 19 Jahren guillotiniert. Er ist in München auf dem Friedhof am Perlacher Forst bestattet. Bernhard Rüppel, Pfaffenhofen

© SZ vom 22.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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