Weitere Briefe:Von demokratischer Pflicht, Radieserln und Beton

Radieserl statt Beton

Eigentlich ist der heutige Flächenverbrauch nicht nur in Bayern bereits viel zu hoch ("Scharfe Kritik an Söders Plänen" vom 28. April). Auf beste Ackerböden und saftige Wiesen werden Straßen, Gewerbegebiete, Discounter, Logistikzentren, Neubaugebiete und so weiter gebaut. Unsere Bevölkerung kann nur deshalb ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgt werden, weil diese billig aus dem Ausland angekarrt werden. Wäre es nicht einmal an der Zeit, darüber nachzudenken, wie viel Fläche wir für die Ernährung der Bevölkerung in der Zukunft brauchen? Oder glauben die verantwortlichen Politiker der CSU, dass wir die Lebensmittel ja sowieso beim Discounter kaufen? Und deshalb brauchen wir bei unseren Bauern nicht für gerechte Preise zu sorgen und können deren wertvolles Land großzügig zubetonieren? Auf Straßen und Gewerbegebieten wachsen keine Kartoffeln, kein Weizen, keine Radieserl. Aber diese Nahrung benötigt die Bevölkerung in ihrer Heimat zum Überleben!

Jürgen Haase, Oberau

Demokratische Pflicht

Der Beitrag "Haus der Probleme" (28. April) und die Leserbriefe "Das Fiasko mit der Sekte" (8. Mai) zeigen, dass nicht nur die aktuelle Außendarstellung des Hauses der Kunst mit den Umbauplänen höchst diskussionswürdig ist - die Bewertungen und Vorschläge hierzu, die Professor Winfried Nerdinger kürzlich in seinem Vortrag vorgestellt hat, wird man nicht mehr ignorieren können, ganz im Gegenteil. Es zeigt aber noch viel deutlicher, dass die innerbetriebliche Verfasstheit beziehungsweise Betriebsführung des Hauses der Kunst respektive der "Stiftung Haus der Kunst gemeinnützige Betriebsgesellschaft mbH" (also eben keiner Stiftung, sondern einer GmbH) den hochsensiblen Ansprüchen, die gerade an dieses Haus gestellt werden müssen, kaum gewachsen ist. Erstaunlich, dass erst jemand von außen, die Landtagsabgeordnete Isabell Zacharias, die Fakten bekanntmachen musste, die zu veröffentlichen längst schon eine Bringschuld der öffentlichen Träger der "Stiftung" hätte sein müssen. Was Frau Zacharias getan hat, war gute demokratische Pflicht. Eigentlich gehörte sie dafür gelobt. Wenn sie jetzt mit Anzeigen der Scientologen konfrontiert wird, dann verkennen gewisse Kräfte, was die Aufgaben demokratischer Mandatsträger sind - und wie sie selbst der Demokratie schaden. Oskar Holl, München

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