Weitere Briefe:Schandmauer von Perlach

Schandmauer

Welcher Teufel hat das Baureferat geritten, auf Verlangen egozentrisch-schamloser Bürger, eine vier Meter hohe Mauer als Sichtschutz (nicht Lärmschutz!) gegen Flüchtlingskinder zu errichten ("Perlacher Wand", 9. November)? Die Bezeichnung "Mauer" ist in Deutschland besetzt als der Inbegriff für Trennung. Und dies in einer Stadt, die weltweit gelobt wurde für ihre Willkommenskultur. Wäre dort eine Schule oder Kindergarten mit Spielanlage geplant, Nachbarn würden nicht im Traum einen solchen Lärmschutz fordern. Der Verfassungsschutz sollte sich um Wichtigeres kümmern als die berechtigte Kritik in Form von "Schmierereien". Die Mauer ist eine Schande für München und deren Repräsentanten. Die Mauer muss weg - heute. Dr. Jürgen Dreher, München

Kein Zufall

Es hat sich seit Kriegsende nicht geändert. In der Ära Adenauer wurden mit Sanktionierung der Amerikaner NSDAP-, SA- und SS-Angehörige in öffentlichen Ämtern untergebracht. Sie konnten ihre Ämter bis heute oder bis zu ihrer Pensionierung unbehelligt ausüben. Noch heute gilt: Linke und Linksradikale werden ermittelt und umgehend aus öffentlichen Ämtern entfernt. Bei Rechten und Rechtsradikalen muss erst etwas passieren und die Öffentlichkeit Druck ausüben, bevor der Staatsapparat reagiert. Zumindest in Bayern ist das die übliche Praxis. Und auf einmal stellt man fest, dass "Reichsbürger" bei der Polizei eine Heimat gefunden haben ("Polizei spürt Reichsbürger in eigenen Reihen auf", 31. Oktober), und reagiert "pflichtbewusst". Siegfried Hörmann, München

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