Weitere Briefe:Gratis-Nahverkehr - Tegernsee zeigt, wie's geht

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Zu feige (I)

Ist es nicht ein wenig unkreativ, wie Münchens Zweiter Bürgermeister Josef Schmid die Steuerfinanzierung des Nahverkehrs kategorisch abbügelt ("Warum es mit Steuern nicht geht", 9. März)? Angesichts der Luftschadstoffmisere Münchens wäre anderes angemessen. Immerhin hatte OB Dieter Reiter noch dem Bund angeboten, dass München für Versuche mit kostenlosem Nahverkehr zur Verfügung steht. Schmid sollte sich mal bei seinen Parteikollegen umhören: Die CSU-regierten Gemeinden am Tegernsee praktizieren seit Jahren erfolgreich den kostenlosen Busverkehr auf Gästekarte. Die Tourismusabgabe wird dafür verwendet, Autoverkehr zu vermeiden. Warum soll das für München nicht möglich sein? Als Aktiver im Verkehrsclub Deutschland setze ich mich dafür ein, dass solche Modelle der Umwelt zuliebe Schule machen. Und nebenbei: In Zeiten, da die Steuereinnahmen der Stadt sprudeln, sollte es doch möglich sein, dass sie steuerfinanziert einen größeren Beitrag als bisher leistet, um die Nutzung des Nahverkehrs zu fördern. Auch die sprudelnde Wirtschaft darf etwas leisten für einen attraktiveren Nahverkehr. Dazu aber hört man nix vom Vize-Bürgermeister und Wirtschaftsreferenten. Wolfram Liebscher, München

Zu feige (II)

Ein denkbar unwürdiger Zugang ist der verlassene und langsam verfallende Ex-Busbahnhof über dem U 3-Bahnhof Olympiazentrum seit viel zu langer Zeit ( "Ein würdiger Zugang", 10./11. März)! Ein heruntergekommenes Mahnmal für eine inzwischen über ein Jahrzehnt andauernde Entscheidungslosigkeit. Dabei gab es doch zwischendrin den wunderbaren konstruktiven Vorschlag der Einwohnerinteressengemeinschaft des Olympischen Dorfes von Architekt Krausen, hier einen Info-Point unter den wegen des Denkmalschutzes zu erhaltenden flachen Dächern des Busbahnhofs zu errichten und ihn dann (Wunsch der Anwohner) weiter zu einem Olympia-Museum auszubauen, was auch maßgeblichen Personen der Olympiapark GmbH bekannt sein dürfte. Zuvor gab es den Vorschlag des hohen Hotels, angedacht zur Winterolympiade, die nicht gewollt wurde. Auch ein Studentenwohnheim war seinerzeit im Gespräch. Jetzt soll plötzlich ein Altenheim die zündende Idee sein, bei dem aber sicher die Dächer des Busbahnhofes geopfert werden müssten. Wann kommt der nächste Vorschlag? Wie viele Jahre soll dieses armselige bauliche Chaos aufgrund immer wieder neuer Vorschläge andauern? Frank Becker-Nickels, München

© SZ vom 15.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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