Weitere Briefe:Bayern-Tümeleien für die Wiesn und für Zuwanderer

Unsinniger Streit

Den Streit um die Kohlenmonoxid-Werte des Dienstwagens von Ministerpräsident Horst Seehofer zwischen der Deutschen Umwelthilfe und der Bayerischen Staatskanzlei kann man als Bürger nur noch mit Kopfschütteln betrachten ("CO-Werte von Seehofers Dienstautos nicht geheim", 3. Februar).

Hat die Deutsche Umwelthilfe tatsächlich keine anderen Probleme, und warum haben die angeblich so klugen Köpfe in der Staatskanzlei nicht den Mumm und die entsprechenden Argumente bereit, die Notwendigkeit des Einsatzes eines mit Panzerung gesicherten Dienstwagens für Herrn Seehofer zu begründen? Jedem Bürger wird es einleuchten, dass für die persönliche Sicherheit eines so exponierten Politikers ein gepanzertes Fahrzeug notwendig ist, ein entsprechend schweres Fahrzeug ausreichend motorisiert sein muss und daher die Maßstäbe, die an ein normales Alltagsauto gestellt werden, nicht gelten können. Es müssen wieder einmal die Gerichte bemüht werden, die ohnehin mit der Abarbeitung wirklich wichtiger Streitfälle genug beschäftigt sind. Umwelthilfe sieht für uns Bürger anders aus! Sepp Kufner, Ismaning

Zamdätschtes Herzerl

Ein Herzerl mag's ja sein, auf dem kindisch-uninspirierten Oktoberfestplakat ("Es ist ein Herzerl", 2. Februar), auch wenn's recht "zamdätscht" ist, aber der letzte Buchstabe im Zuckertext ("Ozapft is"; d. Red.) ist vielleicht ein "j", ohne Punkt drüber, jedenfalls aber niemals ein "s". Verwirrt'S halt unsere Gäste nicht noch schriftlich, ist doch Bairisch schon mündlich schwer genug! Rainer Schmidt, Eichstätt

Danebnglangt

Dieses dümmliche Projekt ist geeignet, die Vorbehalte und Vorurteile gegenüber Bayern und der wunderbaren bairischen Sprache, deren auch ich mächtig bin, zu bestätigen und zu vergrößern ("Bairische Sprachtafel für Zuwanderer", 9. Februar). Wenn ich zum Beispiel lese, dass die Herrentoilette als "'s Maanagloo" und Zentralheizung als "da Ofa" bezeichnet werden, schaudert es mich, und ich behaupte, dass diese Sprachtafel mitnichten eine Integrationshilfe für Zuwanderer sein kann. Es fehlt dann nicht mehr viel zum dumpfbackigen "Mia san mia" und zum "I bin a Bayer, host mi?" Karl Fäller, Puchheim

Tümelei-Tafeln

Die "Bairische Sprachtafel für Zuwanderer" (9. Februar) ist gewiss eine gute Sache, an der aber wohl beinahe ausschließlich die Freunde der bairischen Sprache ihre Freude haben werden. Ob die eigentliche Zielgruppe mit vielen Bayern in Berührung kommt, die zum Balkon noch "d' Oidana" sagen und zum Wasserhahn "de Langkrogad", bezweifle ich; mir ist jedenfalls in den letzten 40 Jahren keiner begegnet. Dr. Walter Hettche, München

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