Material: Ein altes Buch mit rund 300 Seiten, Besonders schön sind antike Bücher, Notenbücher oder auch Comics. Besser sind gebundene als geleimte Buchrücken.
Anleitung: "Orimoto" heißt die Kunst, Bücher zu falten, die Jasmina Krajacic in ihrem Laden "Glücksmaid" in der Adlzreiterstraße 3 unterrichtet. Das Prinzip ist einfach: Seite für Seite wird ein Buch einem bestimmten Muster folgend gefaltet - am Ende entsteht eine kleine Skulptur, zum Beispiel ein Tannenbaum. "Das können sogar Fünfjährige", sagt Krajacic. Als erstes reißt man den Buchdeckel ab. Dann wird die obere rechte Ecke der ersten Seite zur Buchmitte gefaltet, als würde man einen Papierflieger basteln. Die dabei entstandene schräge Knickkante faltet man erneut zur Buchmitte, als würde man den Papierflieger verschmälern. Nun steht ein dreieckiger Papierrest am unteren Buchrand über. Diesen nach innen klappen, sodass er im Dreieck verschwindet. Jetzt ist aus der Buchseite ein Segel entstanden. "Diesen Prozess müssen Sie jetzt nur noch 300 Mal wiederholen", sagt Krajacic lachend. Der Buchrücken runde sich beim Falten von allein, Seite für Seite entstehe ein selbststehender Baum, den man mit Goldkugeln oder Zweigen dekorieren kann. "Wer keine alten Bücher wegschmeißen kann, schenkt ihnen so ein zweites Leben", sagt Krajacic. Aufwand: "Wer fleißig faltet, hat in zwei Stunden einen 300-seitigen Roman durchgefaltet", sagt Krajacic. Allemal schneller als lesen. Wem vorzeitig die Lust auf Eselsohren ausgeht, der lässt den Buchrücken dran und faltet nur die Hälfte der Seiten.