Nahverkehr:S-Bahn entschuldigt sich bei Kunden

S-Bahn in München, 2016

Am Feiertag waren viele Ausflügler unterwegs - auch mit der S-Bahn.

(Foto: Claus Schunk)
  • Weil die S-Bahn München an Christi Himmelfahrt häufig nur Kurzzüge einsetzte, waren viele Fahrgäste verärgert.
  • An den kommenden Feiertagen wolle man nun besser planen.

Von Christian Krügel

Die S-Bahn München hat sich bei ihren Fahrgästen dafür entschuldigt, dass sich am Feiertag Christi Himmelfahrt viele Ausflügler in Kurzzüge zwängen mussten. Zudem kündigte das Unternehmen gegenüber der SZ an, "bei Bedarf mögliche Kapazitätsveränderungen an den kommenden Feiertagen zu ermöglichen" - sprich längere Züge fahren zu lassen.

Der vergangene Donnerstag war ein perfekter Ausflugtag: Bestes Wetter, angenehme Temperaturen, das alles am Feiertag, der zugleich auch noch Vatertag war. Entsprechend viele machten sich bereits am frühen Morgen auf den Weg ins Grüne: radelnde Väter, Familien mit Kinder- und Bollerwagen, Wanderer mit bepackten Rucksäcken.

Der entspannte Tag begann für einige von ihnen allerdings mit purem Stress: Weil die S-Bahn München trotz des besonderen Tages auf manchen Linien nur Kurzzüge fahren ließ, mussten sich Radler, Kinder, Wanderer in überfüllte Wagen drängen.

Kein neues Phänomen für S-Bahn-Kunden: Auch an Adventssonntagen war es in München immer wieder zu überfüllten Zügen gekommen, weil offenbar niemand mit so vielen Christkindlmarktbesuchern in der S-Bahn gerechnet hatte. Am Donnerstag hatte ein Sprecher der Bahnzentrale in Berlin die Verantwortung für solche Situationen im Gespräch mit der SZ noch auf die Politik abgeschoben. Der Freistaat habe via Bayerischer Eisenbahngesellschaft (BEG) einfach nicht mehr Kapazitäten bestellt.

Nun ruderte man aber zurück: "Die Bayerische Eisenbahngesellschaft bestellt zwar den Fahrplan, nicht aber die Länge der Züge", korrigierte sich das Unternehmen selbst per Mail an die SZ. Zuständig für ausreichende Platzkapazitäten sei das Unternehmen S-Bahn München schon selbst. Grundsätzlich plane man die Zuglänge aufgrund von "Erfahrungswerten der letzten Jahre": So kalkuliere man "bekannte Großereignisse" wie Volksfeste ein.

Auch besondere Feiertage wie Christi Himmelfahrt berücksichtige man eigentlich. "Aus diesem Grund haben wir beispielsweise auf den bekannten Ausflugslinien Züge verstärkt, da hier das Fahrgastaufkommen bekanntermaßen hoch ist", so ein Sprecher. Offenbar habe das aber nicht ausgereicht. "Wir nehmen die Hinweise sehr ernst", heißt es. Und: "An dieser Stelle bitten wir die Fahrgäste um Entschuldigung."

Kurzfristig das Platzangebot zu erhöhen, etwa weil das Wetter überraschend gut oder weil es bei einem Fußballspiel einen besonderen Andrang gebe, sei nicht möglich. Dazu sei die Disposition der Wagen zu kompliziert.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: