Warnstreik in München:Was fährt noch?

Bis 15.30 Uhr werden weder U- noch Trambahnen ausrücken - die S-Bahn fährt, Busse bieten ein Notnetz. Wie man am Streiktag am besten weiterkommt im Überblick.

Dominik Hutter

Das Radlerwetter für Dienstag: trocken, zeitweise Föhn, bis zu acht Grad. Gar nicht so schlecht also. Und dann gibt es ja auch noch die S-Bahn, die ganz normal fahren wird, weil deren Mitarbeiter ihren Tarifstreit schon hinter sich haben. Auf der Stammstrecke werden sogar in jeder Richtung drei zusätzliche Züge pro Stunde eingesetzt - macht zwischen 9 und 15.30Uhr rund 36000zusätzliche Plätze für die geplagten Fahrgäste. Wenn sie denn hinkommen zur S-Bahn.

Warnstreik in München: Ein leerer U-Bahn-Aufgang in München: Da sich an der Tariffront nichts getan hat, werden tatsächlich von Betriebsbeginn bis 15.30 Uhr weder U- noch Trambahnen ausrücken.

Ein leerer U-Bahn-Aufgang in München: Da sich an der Tariffront nichts getan hat, werden tatsächlich von Betriebsbeginn bis 15.30 Uhr weder U- noch Trambahnen ausrücken.

(Foto: Foto: ap)

Ansonsten nämlich sieht es am Dienstag reichlich düster aus im Münchner Nahverkehrsnetz. Da sich an der Tariffront nichts getan hat, werden tatsächlich - wie am Wochenende schon angekündigt - von Betriebsbeginn bis 15.30 Uhr weder U- noch Trambahnen ausrücken. Bei den Bussen verbleibt nur ein Notnetz, das die Ausfälle allerdings bei weitem nicht auffangen kann.

Einem Glücksspiel dürfte am Streiktag die Suche nach einem Taxi gleichen. Vorbestellungen für den morgendlichen Berufsverkehr waren schon am Montagmittag nicht mehr möglich. Die weißen Droschken sind längst ausgebucht. Wer den Nervenkitzel liebt, kann es natürlich am Dienstag spontan versuchen. "Wir tun, was wir nur können", versichert eine Mitarbeiterin der Taxizentrale.

Wer trotz allem auf den MVV setzt: Die beste Ausweichmöglichkeit bietet die S-Bahn. Da es wohl ziemlich zugehen wird auf Münchens Straßen, sollten vor allem Umlandbewohner und Stammstreckenanlieger auf die roten Züge ausweichen. Ob der Fahrplan bei starkem Andrang eingehalten werden kann, steht auf einem anderen Blatt - doch allzu anspruchsvoll kann man an einem solchen Tag ohnehin nicht sein. Denn beim Bus-Notnetz liegt die Betonung auf der Silbe "Not". Niemand sollte sich von diesem Schrumpfsystem allzuviel erwarten - zum Beispiel Fahrplantreue, kurze Taktabstände oder die Gewähr, im Gedränge überhaupt mitzukommen.

Kernstück des mutmaßlich heillos überfüllten Notnetzes sind die elf Nachtlinien, wie sie am Wochenende unterwegs sind - entlang der Tramstrecken rollen Busse. Für Leute, die selten zu später Stunde unterwegs sind: Zum Nachtnetz gehören unter anderem die Straßenbahnlinien 17 (fährt jedoch östlich des Isartors auf 18er-Pfaden durch Haidhausen), 19, 20 und 27 (südlich Ostfriedhof auf dem 15er-Linienweg zur Großhesseloher Brücke). Außerdem bleiben neun der elf Metrobuslinien (zweistellige Linienziffern; 57 und 59 entfallen) und 18 von 57 Stadtbuslinien im Sortiment. Die Strecken sind teilweise verkürzt

Besonders kompliziert wird die Situation vor allem dort, wo weit und breit keine S-Bahn fährt. In Schwabing und der Maxvorstadt etwa. Die Bewohner dieser Viertel sollten - wenn sie nicht lieber radeln oder zu Fuß gehen - auf den Bus N127 entlang der Tramtrasse durch die Hohenzollern- und Barer Straße ausweichen. Oder auf den Bus N40, der durch die Leopold- und Ludwigstraße zum Stachus fährt. Neuhausen und Nymphenburg sind über den Bus N117 durch die Arnulfstraße mit Hauptbahnhof und Sendlinger Tor verbunden. Deutlich unübersichtlicher wird es in Richtung Stadtrand, wo die Entfernungen größer und die MVV-Haltestellen seltener werden. Den Bewohnern dieser Viertel gibt die SZ einige Tipps, wie man am Streiktag am besten weiterkommt:

Hasenbergl, Harthof, Milbertshofen: Linie N42 von der Dülferstraße Richtung Münchner Freiheit. Von dort fährt der N40er ins Zentrum.

Freimann: N40 von der Keilberthstraße Richtung Mü. Freiheit, Stachus.

Oberföhring, Johanneskirchen, Englschalking: N41 vom Fritz-Meyer-Weg Richtung Effnerplatz, Giselastraße. Bus 50 von Johanneskirchen über Studentenstadt nach Moosach.

Trudering: N44 von der Phantasiestraße zur St.-Veit-Straße.

Perlach, Ramersdorf: N45 von Waldperlach über Quiddestraße und Karl-Preis-Platz zum Ostbahnhof.

Harlaching, Giesing: N127 von der Großhesseloher Brücke durch die Grünwalder Straße zum Ostfriedhof und weiter zum Stachus. 52 vom Tierpark zum Marienplatz. 58 von der Silberhornstraße zum Hauptbahnhof.

Solln, Sendling: N40 von der Parkstadt Solln über Aidenbachstraße und Harras zum Sendlinger Tor.

Fürstenried, Forstenried, Hadern: N41 von der Forstenrieder Allee zum S-Bahnhof Harras.

Neuaubing, Pasing, Blumenau: N47 von Neuaubing West zum Pasinger Bahnhof. 56 von der Blumenau (nicht Fürstenried West) zum Pasinger Bahnhof.

Allach, Untermenzing, Obermenzing: N48 von der Servetstraße über Blutenburg zum Pasinger Bahnhof.

Moosach: N120 durch die Dachauer Straße zum Stachus.

Außerdem fahren (teilweise verkürzt) die Buslinien 134, 135, 139, 146, 155, 160, 162, 165, 167, 170, 172, 176, 178, 180, 181, 188, 190 und 199.

Zur Sportmesse Ispo gelangen die Fachbesucher über eigens organisierte Shuttlebusse, die vom Flughafen oder den S-Bahnstationen Riem und Trudering zum Messegelände fahren.

Detaillierte Infos gibt es in den trotz Streiks geöffneten Kundencentern an Marienplatz, Sendlinger Tor und Poccistraße, über Durchsagen und Aushänge, im Internet unter www.mvg-mobil.de oder beim kostenpflichtigen Infotelefon unter der Nummer 01803/442266.

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