Wanderinfos:Wo geht's lang?

Im Portal des Deutschen Alpenvereins gibt es mehr als 1000 spezielle Touren für Schneeschuhwanderungen.

Von S. Boehringer, I. Meixner

Im Schnee verlaufen bei Minusgraden? Schlecht. Vor allem Familien mit Kindern sollten ganz genau planen, wie lange, wie anstrengend und mit welchen Zwischenstopps eine Schneeschuh- oder Winterwandertour zu bewerkstelligen ist. Dafür gibt es spezielle Winterwanderkarten, auch elektronisch. Sie enthalten auch in bekannten Wandergebieten naturgemäß andere Routen als im Sommer. Der Deutsche Alpenverein (DAV) bietet seit einigen Jahren auf www.alpenvereinaktiv.com in Zusammenarbeit mit dem österreichischen und dem Südtiroler Alpenverein einen kostenlosen Routenplaner an, der inzwischen im Alpenraum mehr als 20 000 Touren enthält, mehr als 1000 davon sind explizit als Winterwanderung oder Schneeschuhtour ausgeschrieben. Alle Touren können auch über eine kostenlose App aufs Handy geladen werden.

470 000 Downloads seiner App hat der DAV nach eigener Auskunft bislang verzeichnet. "Rund 5300 dieser Touren sind von Alpenvereinsmitgliedern eingestellt und getestet worden", erklärt Jochen Brune, Projektleiter des DAV-Portals. Daneben seien vor allem Autoren des Kartografie-Anbieters Outdooractive im Portal präsent, von dem der Alpenverein auch sein analoges Kartenmaterial bezieht, sowie Tourentester von Tourismusverbänden und private Community-Mitglieder. Wer sich nur auf die DAV-Experten verlassen will, kann die Auswahl angezeigter Touren in der App entsprechend eingrenzen. Besonders stolz ist man beim DAV darauf, dass "auf den Winterkarten auch die Wald-Wild-Schongebiete gekennzeichnet sind", erläutert Brune, denn der Naturschutz und der Respekt der Ruhegebiete heimischer und zum Teil vom Aussterben bedrohter Tierarten im Alpenraum sind dem Alpenverein seit Jahren ein großes Anliegen.

Die Schneeschuhgeher können sich bei der Auswahl aussuchen, ob sie einen der oft stark frequentierten Münchner Hausberge als Ziel wählen oder lieber eine einsame Strecke. Neben der Schneeschuhtour von der Taubensteinbahn zur Schönfeldhütte ist für erfahrenere Tourengänger sicherlich der Simetsberg am Walchensee eine gute Wahl. Vom Gipfel hat man einen ähnlich traumhaften Blick wie vom Jochberg, ist aber meist für sich; mit 950 Metern Höhendifferenz ist die Tour gleichwohl um einiges anstrengender. Wer lieber langsam ins Schneeschuhwandern reinkommen will, kann den Zwiesel bei Bad Tölz ansteuern. Auch die Gegend um Garmisch-Partenkirchen bietet mit derzeit 35 eingetragenen Touren eine Menge Möglichkeiten.

Wichtiger Tipp für Nutzer gleich welcher Touren-App: Am besten die Touren zu Hause planen und vorab aufs Handy herunterladen, damit man in den Bergen nicht auf eine schnelle Internetverbindung angewiesen ist. Das für die Navigationsfunktion nötige GPS-Signal funktioniert auch ohne Mobilfunknetz, es muss nur im Handy aktiviert werden. Der Wetter- und Lawinenbericht sollte freilich immer aktuell vor Antritt der Tour auf der Alpenvereinaktiv-Seite nachgeschaut werden.

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