Waldfeste am Tegernsee:Demo gegen Partytouristen abgesagt

Eindruck vom Waldfest in Kreuth 2013.

Die geplante Demo gegen die vielen Münchner auf den Waldfesten am Tegensee fällt nun aus. Bild vom Waldfest des SC Kreuth aus dem Jahr 2013

(Foto: Tegernseer Stimme/oh)

Mit einer "Isarpreißn-Quote" und Straßensperren wollte der Miesbacher Satiriker Maurice Iarusso gegen Münchner Besucher auf den Waldfesten im Tegernseer Tal protestieren. Jetzt hat er zwar die Aktion abgesagt - aber sein eigentliches Ziel erreicht.

Von Christopher Horn

250 Euro Parkgebühr pro Stunde für Besucher mit Münchner Kennzeichen, Straßensperren, eine "Isarpreißn-Quote" - mit diesen Maßnahmen wollte der Satiriker Maurice Iarusso die Zahl der Münchner auf den Waldfesten am Tegernsee eindämmen. Jahr für Jahr zieht es Tausende von ihnen auf die traditionellen Waldfeste ins Tegernseer Tal. Wie berichtet, reisen manche gar mit dem Partybus an. Vielen Einheimischen geht das zu weit, sie wollen lieber unter sich feiern.

Der Miesbacher Iarusso wollte diese Stimmung nutzen und kündigte für den 7. August eine als Demonstration geplante PR-Aktion Nahe des Ostiner Waldfestplatzes an. Das Motto: "Minga, goa Hoam - Wir wollen feiern wie früher". Doch jetzt rudert Iarusso plötzlich zurück und sagt die Demo kurzerhand ab.

Der Absage war ein abermals medienwirksames Treffen mit dem Münchner Kabarettisten Ali Khan vorausgegangen. "Die Streitparteien München und Tegernsee haben letzte Woche im Rahmen einer Aussprache im Augustiner Klosterwirt ihre Differenzen heftig diskutiert, aber letztendlich ausgeräumt", sagt Maurice Iarusso.

Kein Platz für Intoleranz

Das Gespräch endete nach Angaben von Iarusso mit dem Fazit: "Lederhosen sind bunt, nicht braun - kein Platz für Intoleranz!" Daher wurde die Demo aus Sicht der Beteiligten überflüssig. Allerdings behält sich Iarusso weitere Aktionen dieser Art vor und betont, auch weiterhin polarisieren zu wollen. Georg Reiseberger, Veranstalter des Ostiner Waldfestes, ist erleichtert: "Ich hoffe, dass sich die Situation nun beruhigt. Herrn Iarusso ging es hier weniger um die Sache als um eine PR-Aktion für sein Buch."

Iarusso weist diese Kritik zurück. "Selbstverständlich stand für uns zu jeder Zeit die Sache im Vordergrund." Der Satiriker ist für seine öffentlichkeitswirksamen Protestaktionen bekannt. Dem damaligen Miesbacher Skandal-Landrat Jakob Kreidl widmete er im vergangenen Jahr ein großes Spottplakat.

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