Wahl-Thesentest zur Kommunalwahl:Alt und jung - was die Politiker unterscheidet

Zwischen dem ältesten Kandidaten und der jüngsten Kandidatin liegen 59 Jahre. Sind sie einer Meinung, wenn es um Kameraüberwachung und einen Alkoholverbot am Gärtnerplatz geht? Der letzte Teil der Ergebnisse des Wahl-Thesentests.

Von Ingrid Fuchs

SZ.de hat mehr als 350 Kandidaten aller demokratischen Parteien und Wählergruppen gefragt, was sie über 20 zentrale Thesen zur Münchner Kommunalpolitik denken. Machen Sie den Test - kreuzen Sie oben an, was Sie denken, und erfahren Sie, welcher Partei Sie nahe stehen. Klicken Sie auf Parteien oder Antworten, um detaillierte Anmerkungen der Kandidaten zu erfahren.

Die Kandidaten hatten die Möglichkeit, zu den von uns formulierten Thesen auf einer Skala von 0 ("Ich stimme absolut nicht zu") bis 100 ("Ich stimme absolut zu") Stellung zu beziehen. Die Zwischenstufen "Ich stimme eher nicht zu", "Ich bin unentschieden" und "Ich stimme eher zu" wurden zur Berechnung durch die Werte 25, 50 und 75 ersetzt. Anschließend berechneten wir für jede Partei den Durchschnitt. Je höher dieser Mittelwert, desto größer die Zustimmung der Abgeordneten einer Partei zu einer bestimmten These. Hier die Ergebnisse.

Wie gut vertragen sich Jung und Alt in der Politik? Zwischen dem ältesten und dem jüngsten Stadtratskandidaten, die beim SZ-Wahl-Thesentest mitgemacht haben, liegen 59 Jahre. Etwa zwei Generationen. So sieht die Altersstruktur der 361 Teilnehmer aus: 38 Kandidaten wurden zwischen 1935 und 1949 geboren, sind also älter als 65 Jahre. 66 Politiker kamen in den 50er Jahren zur Welt, 106 - die stärkste Gruppe - in den 60er Jahren, 89 Kandidaten sind in den 70er Jahren und 62 Kandidaten 1980 oder später geboren. Der jüngste Teilnehmer ist Jahrgang 1994. Passen ihre Vorstellungen von guter Politik für München zusammen?

Bei vielen Fragen im Wahl-Thesentest sind sich die Kandidaten unabhängig von ihrem Alter einig. Bezahlbaren Wohnraum? Fordern alle. (Zustimmungswerte um die 80) Einig sind sie sich auch in der Ablehnung der dritten Startbahn am Flughafen München (Werte reichen von 27 bis 36).

Wenn es unter den Altersgruppen zu großen Meinungsunterschieden kommt, spalten sich meist die über 65-Jährigen ab. Acht Stadtratskandidaten aus dieser Gruppe sind älter als 75 Jahre. Die übrigen Altersgruppen liegen dagegen bei ihren Antworten meist nah beieinander - obwohl sie alle Kandidaten von 20 bis 64 Jahren einschließen.

Ein Alkoholverbot am Gärtnerplatz?

Spannend wird es bei der Frage nach der Abend- und Freizeitgestaltung. Das Interesse an Kiosken mit langen Öffnungszeiten ist bei älteren Kandidaten eher gering (43), die unter 34-Jährigen sehen das anders (75). Eine Abschaffung der Sperrzeit für Freischankflächen - momentan liegt sie bei 23 Uhr - kommt bei den Menschen unter 34 Jahren ebenfalls besser an (64) als bei den über 65-Jährigen (41). Auch beim Thema Alkoholverbot auf dem Gärtnerplatz teilen sich offenbar die Meinungen. Während die Jahrgänge 1949 und älter der Frage unentschlossen gegenüber stehen (53), lehnen die jüngeren Befragten ein Verbot eher ab. Bei den nach 1980 Geborenen liegt der Zustimmungswert bei 28.

Wahl-Thesentest zur Kommunalwahl: Kameraüberwachung in der Verkehrsleitzentrale in München

Kameraüberwachung in der Verkehrsleitzentrale in München

(Foto: Catherina Hess)

Unterschiede gibt es auch beim Thema Kameraüberwachung im öffentlichen Raum. (1.1735925) Die älteren Kandidaten stehen einer verstärkten Überwachung in München weniger skeptisch gegenüber (41) als jene unter 64 Jahren (Werte zwischen 24 und 27). Umgekehrt verhält es sich bei der Frage, ob in der Stadt ein grundsätzliches Tempolimit von 30 km/h eingeführt werden soll. Die Zustimmung ist hier grundsätzlich gering (33), am niedrigsten bei den Kandidaten unter 45 Jahren (23). Die älteren stehen dem Tempolimit weniger ablehnend gegenüber (40).

Details zur Umfrage: Die Redaktion hat Ende Januar bis Mitte Februar alle Stadtratskandidaten aller Parteien per Mail angefragt, etwas weniger als die Hälfte hat teilgenommen. Die Antworten wurden anonymisiert. Detailergebnisse finden Sie hier.

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