Vorwürfe gegen Behörden:Staatsanwaltschaft prüft Sprengung der Bombe

Haben die Behörden bei der Sprengung der Schwabinger Bombe fahrlässig gehandelt? Die Staatsanwaltschaft München I will das nun überprüfen. Vorwürfe aus einem Medienbericht hatten die Ermittler auf den Plan gerufen.

Die Staatsanwaltschaft München I will noch einmal untersuchen lassen, ob bei der Sprengung der Schwabinger Bombe im August 2012 alles korrekt gelaufen ist. Auslöser der Vorermittlungen ist ein Bericht des BR-Politmagazins Kontrovers, das den an der Sprengung beteiligten Behörden vorwirft, fahrlässig gehandelt zu haben.

Demnach hätten die Sprengmeister bei der Begutachtung der Bombe "mit großer Wahrscheinlichkeit" einen Zeitzünder in Gang gesetzt, wodurch der Sprengsatz in den folgenden 144 Stunden hätte explodieren können. Dennoch hätten erst elf Stunden später Einsatzkräfte begonnen, die Stelle abzusichern.

Laut Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch war das Landeskriminalamt bei einer Untersuchung direkt nach der Sprengung bereits zu dem Ergebnis gekommen, dass keine Fehler gemacht worden waren.

Spezialisten von Polizei und Landeskriminalamt sollen die Vorwürfe nun noch einmal prüfen. Dabei gehe es nicht darum, ob Anwohner und Helfer fahrlässig gefährdet worden seien, sagte Steinkraus-Koch der SZ. "Wir untersuchen, ob die Sprengmeister die Bombe so bewegt haben, dass später eine kontrollierte Sprengung unumgänglich war."

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