Vor dem Krimifestival:Buchhändler empfehlen ihre Lieblingsromane

Im Frühling kehrt das Grauen nach München zurück. Beim Krimifestival stellen hochkarätige Autoren ihre literarischen Verbrechen vor. Hier präsentieren Münchner Buchhändler ihre aktuellen Lieblingsromane.

Von Axel Hechelmann

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Quelle: Axel Hechelmann

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Im Frühling kehrt das Grauen nach München zurück. Beim Krimifestival (9. bis 26. März) stellen hochkarätige Autoren ihre literarischen Verbrechen vor. Hier stellen Münchner Buchhändler ihre aktuellen Lieblingsromane vor.

Bettina Meissner von der Buchhandlung Isarflimmern empfiehlt: "Kommissar Pascha" von Su Turhan.

Was wird erzählt? Einen Kommissar aus Istanbul hat es nach München verschlagen. Dort erwarten ihn drei erschossene Türken, zwei von ihnen wurde mit Reißzwecken das arabische Wort für "Teufel" auf den Körper geschrieben. Doch warum blieb die dritte Leiche davon verschont? Und welche Rolle spielt ein Münchner It-Girl in dem Fall?

Was macht das Buch lesenswert? Ein liebenswerter Kommissar, den man gerne bei der Aufklärung des Falls begleitet. Kommissar Pascha ist zwar Türke, gleichzeitig grantelt er gerne wie ein echter Bayer.

Wem gefällt das? Münchnern. Und allen, die eine Vorliebe für Regionalkrimis haben.

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Jürgen Heckl vom Hugendubel in den Fünf Höfen empfiehlt: "Denn die Gier wird euch verderben" von Asa Larsson.

Was wird erzählt? Eine Frau wird brutal ermordet, die Polizei verdächtigt ihren Liebhaber. Doch dann führt die Ermittler eine Spur zu einer verhängnisvollen Liaison Anfang des vergangenen Jahrhunderts.

Was macht das Buch lesenswert? Die Autorin beschreibt die verschiedenen Charaktere so akribisch, dass der Leser stets wissen will, wie sie sich weiter entwickeln. Selbst Hunde werden mit einer eigenen Persönlichkeit bedacht.

Wem gefällt das? Vor allem Frauen. Die Tote, die Polizistin, die Staatsanwältin - alle tragenden Protagonisten sind weiblich. Außerdem empfiehlt sich der Krimi für alle, die es weniger brutal mögen.

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Wolfgang Perthel von der Buchhandlung am Gasteig empfiehlt: "Verdächtige Geliebte" von Keigo Higashino.

Was wird erzählt? Ein japanischer Matheprofessor versucht einen Mord zu vertuschen, weil er in die Mörderin verliebt ist. Doch er hat die Rechnung ohne seinen Kollegen gemacht, der alles daran setzt, die Mörderin auffliegen zu lassen.

Was macht das Buch lesenswert? Eine intelligent konstruierte Geschichte, die einen gedanklich an die fernen Schauplätze in der Millionenmetropole Tokio versetzt.

Wem gefällt das: Einem breiten Publikum, besonders aber Weltenbummlern und Liebhabern fremder Kulturen.

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Mark Sienholz von der Buchhandlung Lehmkuhl empfiehlt: "Ich soll nicht töten" von Barry Lyga.

Was wird erzählt? Ein junger Mann, dessen verstorbener Vater ein Serienmörder war, ermittelt auf eigene Faust in einer Mordserie. Seine besondere Gabe: Er kann sich in den Mörder hineinversetzen. Doch dann gerät er selbst in den Kreis der Verdächtigen.

Was macht das Buch lesenswert? Die Ich-Perspektive lässt den Leser in den Kopf eines Mannes blicken, der versteht, wie Mörder denken und der, vielleicht, sogar selbst einer ist.

Wem gefällt das? Fans der Fernsehserie "Dexter". Die Geschichten ähneln sich.

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Sienholz empfiehlt außerdem: "Das Gebot der Rache" von John Niven.

Was wird erzählt? Der Hund einer Familie wird tot aufgefunden. Es folgt: eine Reihe unheimlicher Vorfälle, bis alles ganz schnell geht. Ein brutaler Rachefeldzug beginnt - doch was ist das Motiv? Und wer steckt dahinter?

Was macht das Buch lesenswert? Ein Blick in die Köpfe von Rächer und Opfern. Der Krimi wirft beim Leser die Frage auf: Wer ist hier eigentlich der Gute?

Wem gefällt das? Abgehärteten Lesern, denen viel Blut und ein schräger Humor, wie wir ihn aus den Filmen von Quentin Tarantino kennen, nichts ausmachen.

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Claus Melchior von der englischsprachigen Buchhandlung Words' Worth empfiehlt: "Oscar Wilde - Murders at Reading Gaol" von Gyles Brandreth.

Was wird erzählt? Die historische Figur Oscar Wilde soll die Morde an einem Gefängniswärter und einem Knastpfarrer aufklären. Der Clou dabei: Wilde ist selbst ein Häftling.

Was macht das Buch lesenswert? Der Autor kennt die Figur Oscar Wilde ganz genau und erschafft ein präzises Bild von ihm, das auch einen historischen Wert hat.

Wem gefällt das? Freunden historischer Romane, die Krimis gerne auf Englisch lesen.

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Claus Melchiors Alternative: "Break Down" von Sara Paretsky.

Was wird erzählt? Mord auf dem Friedhof. Eine Chicagoer Privatdetektivin ermittelt und gerät dabei in die Wirren des politischen Systems.

Was macht das Buch lesenswert? Eine gut konstruierte Geschichte, die nicht im luftleeren Raum spielt, sondern einen politischen und sozialen Hintergrund hat.

Wem gefällt das? Den Liebhabern politischer Krimis.

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Monika Dobler von der Buchhandlung Glatteis empfiehlt: "Der Tod bin ich" von Max Bronski.

Was wird erzählt? Ein verträumter Gutsverwalter wird durch einen skrupellosen Mord aus seiner beschaulichen Idylle gerissen. Und dann ist da noch ein junger Physiker, der die Weltformel entdeckt hat. "Der Tod bin ich" ist ein dramatischer Wissenschaftsthriller über Forschung und Macht.

Was macht das Buch lesenswert? Der Münchner Autor erzählt die Geschichte in Form eines Tagebuchs. Nebenbei liefert er Nachhilfe in Sachen Physik.

Wem gefällt das? In erster Linie natürlich Naturwissenschaftlern, aber auch Lesern, die mit Mathe und Physik nichts am Hut haben.

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Wem das nicht zusagt, dem empfiehlt Monika Dobler: "Dunkle Gewässer" von Joe R. Lansdale.

Was wird erzählt? Das schönste Mädchen eines Dorfes wird tot im Fluss gefunden. Ihre Freunde wollen ihre Asche nach Hollywood bringen: Von der Traumfabrik hatte die Tote immer geträumt. Die Jugendlichen haben außer ihrer Asche aber noch etwas Wertvolles dabei und werden deswegen von den Dorfbewohnern und dem Sheriff verfolgt.

Was macht das Buch lesenswert? Eine spannende Geschichte mit Elementen aus Kriminalroman und Roadstory.

Wem gefällt das? Allen Krimilesern ab 16 Jahren, denen die klassische Dreiecksgeschichte Opfer-Mörder-Polizist nicht genug ist.

© Süddeutsche.de/ahe/tba
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