Viertel-Stunde:Zuhause am Riemer See

Viertel-Stunde: Rundum zufrieden: Hans Häuser.

Rundum zufrieden: Hans Häuser.

(Foto: Catherina Hess)

Hans Häuser wohnt in der Messestadt Riem, gestaltet die Zeitung des Viertels und steigt notfalls mit Neopren-Anzug in seinen geliebten See

Von Renate Winkler-Schlang

Hans Häuser hat sich einen Neopren-Anzug gekauft - schwimmen, wenn die Sonne scheint und die Luft 30 Grad warm ist, das kann schließlich jeder. Der Messestädter aber schwimmt schon im Frühjahr und weit in den November hinein in "seinem" See im Riemer Park und freut sich an aufziehendem Nebel. Wenn der 41-Jährige mit dem Radl vom Nachtdienst beim Bayerischen Rundfunk kommt, dann springt er auch bei Dunkelheit schnell noch ins Wasser und schwimmt ein paar Züge, meist ohne den Anzug. Die Handtücher hängen in seinem hellen Baugenossenschafts-Holzhaus am Rand des Parks daher auch stets griffbereit überm Geländer. Klar also, dass Hans Häuser den See als seinen Lieblingsplatz im Viertel sieht. Scheint die Sonne, dann zieht er sich ans westliche Ufer zurück, jenseits der Brücke: Dort wachsen Schlingpflanzen, die das Wasser in diesem aus Grundwasser gespeisten See filtrieren. Man habe dort seine Ruhe und die Kiesbank werde dann so schön warm, sagt er.

Am Küchenschrank der Familie klebt neben bunten Kinderzeichnungen ein Luftbild der Messestadt, auf dem der See in karibischem Blau leuchtet: Er könne ja nicht mit jedem Besuch hinspazieren, jedem zeigen wolle er seinen See, steter Quell der Lebensqualität, aber schon.

Dieser Stolz aufs Quartier zeigt sich bei Häuser auch in seinem Ehrenamt als Mitarbeiter und "Chef vom Dienst" der lebendigen und informativen Stadtteilzeitung take off, die der Chef der Landtags-SPD, Markus Rinderspacher, nun sogar für den Sozialpreis der Bayerischen Landesstiftung empfohlen hat. Für Häuser ist es ein Markenzeichen der Messestadt, dass sich hier jeder ausprobieren kann und leicht hineinfindet in Gruppen und Ämter. Zum fast dörflichen Lebensgefühl gehört für Häuser auch der freitägliche Besuch auf dem Wochenmarkt auf dem Willy-Brandt-Platz. Wenn er frei hat, wird das "zelebriert" und der Besuch kann schon mal zwei Stunden dauern, weil er hier immer so viele Leute trifft. Manche Idee für take off sei so schon entstanden, mancher Gedanke ausgetauscht worden, "für den man andernorts hätte eine Mail schreiben müssen".

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