Viertel-Stunde:Eine Oase der Ruhe

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Ein anderes Umfeld: St. Theresia in einer Aufnahme von 1927. (Foto: privat)

St. Theresia erhebt sich diretk hinter dem Mittleren Ring - trotzdem kann man sich hier gut ins Gebet versenken

Von Andrea Schlaier

Die Stadtgesellschaft mit ihren infrastrukturellen Orgien ist St. Theresia derart auf die Pelle gerückt, dass diese Koexistenz von Straßenwahn und Kirchenbau zum Erkennungsmerkmal des Gotteshauses geworden ist - denn direkt am Mittleren Ring erhebt sich im Osten von Neuhausen der neobarocke Bau mit seiner olivgrünen Fassade. Und wer jemals hier mit dem Auto auf der Landshuter Allee vorbeigebrettert ist, wird wenigstens einen Gedanken darauf verwendet haben, wie unmöglich es doch sein muss, drinnen unter dem riesigen Tonnengewölbe zu sitzen und im Schatten des 62 Meter hohen Kirchturms zu versuchen, sich ins Gebet zu versenken.

1924 tat man sich damit noch leichter, denn als das Haus eingeweiht wurde, weideten noch Schafe vor der Pforte. Daran hatte sich auch bis 1935 nicht viel geändert, als die Pfarrei St. Theresia unter der Leitung des Karmelitenordens gegründet wurde. 80 Jahre ist das nun her und Anlass für das Kloster, die Türen an diesem Sonntag, 17. Mai, weit zu öffnen.

Dafür sollte man sich zu Fuß dorthin aufmachen und sich am besten von hinten nähern, wo Architekt Alexander Freiherr von Branca in den späten Siebzigerjahren ein neues Pfarrheim in den Klostergarten baute. Dort trifft man auch die derzeit sechs Mönche, aus dem der Konvent derzeit besteht; Pater Bruno Piechowski ist seit 2014 auch Pfarrer von St. Theresia. Die Mönche werden am Sonntag davon berichten, wie sie heutzutage leben, was die Kirchenpatronin mit dem Klostergarten zu tun hat oder wie vielfältig sich das Gemeindeleben auffächert, zu dem auch die Kindertagesstätte an der Hanebergstraße zählt. Der Tag beginnt um 11 Uhr mit einem Gottesdienst, anschließend wird nach guter Klostersitte etwas fürs leibliche Wohl gereicht, bevor sich die Gäste auf dem Terrain tummeln können. Geplant sind um 14 und 16 Uhr Führungen durchs Kloster, um 13 und 15 Uhr wir die Orgel gezeigt, um 13.30 Uhr die Kindertagesstätte, und für 15 Uhr haben die Buben und Mädchen eine Aufführung vorbereitet. Treffpunkt ist jeweils am Sockel des Turms.

© SZ vom 16.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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