Vier Rechtsradikale festgenommen:Rechte Schläger verprügeln Schüler

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Nach einer Sonnwendfeier in Giesing pöbeln zwei Rechtsradikale in der S-Bahn Fahrgäste an und schlagen anschließend auf zwei Schüler ein.

Susi Wimmer

Die Polizei hat am Wochenende nach einer Schlägerei am Giesinger Bahnhof vier junge Männer festgenommen, die der rechten Szene angehören. Die völlig betrunkenen Haupttäter hatten grundlos am S-Bahnhof auf zwei 16- und 17-jährige Schüler eingeprügelt. Ob die Schläger in Haft bleiben, entscheidet ein Richter.

(Foto: Foto: dpa)

Nach Erkenntnissen des Staatsschutzdezernats feierte eine Gruppe von etwa 20 Leuten aus der rechten Szene am Samstagabend bei einem Sonnwendfeuer im "Fun Park" in Neubiberg.

Gemeinsam brach die Gruppe dort auf und fuhr mit der S-Bahn bis zum Giesinger Bahnhof. Bereits im Zug fielen ein 19-jähriger aus Braunau und ein 22-Jähriger aus Petershausen auf: Sie pöbelten andere Fahrgäste an, wollten auch handgreiflich werden, wurden aber von ihren Kumpanen zurückgehalten.

Gegen 23.40 Uhr trafen sie am Giesinger Bahnhof ein, dort zerstreute sich die Gruppe. Am Bahnsteig fanden die beiden Pöbler zwei neue Opfer: einen 16- und einen 17-Jährigen aus Sauerlach. Zunächst beleidigten sie die Schüler verbal, dann attackierten sie sie mit Händen und Füßen und griffen nach dem Rucksack des 17-Jährigen.

Ein dunkelhäutiger, 29-jähriger Kraftfahrer wollten den Gymnasiasten zu Hilfe kommen und wurde ebenfalls angegriffen. Dabei schrien die Schläger "Heil Hitler" und zeigten den Hitlergruß. Während des Angriffs versuchten zwei andere Mitglieder der rechten Szene vergeblich, die Schläger zurückzuhalten. Die Opfer erlitten Prellungen und Abschürfungen.

Die Polizei nahm wenig später die Angreifer sowie die anderen zwei Rechtsradikalen fest. "Alle vier haben die Nacht in der Haftanstalt verbracht", sagt Polizeisprecher Andreas Ruch. Die Schläger hatten 1,8 Promille Alkohol im Blut. Sie werden dem Haftrichter vorgeführt; die beiden anderen konnten am nächsten Morgen die Zelle wieder verlassen.

© SZ vom 25.6.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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