Viele Impulse:Kaufprämien und Ladestationen

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München will Elektrofahrzeuge attraktiver machen

Kaufprämien für Autos, Fördergelder für E-Busse und zusätzliche Ladestationen - die Stadt plant ein umfangreiches Programm, um den Umstieg auf die Elektromobilität voranzutreiben.

Elektro-Pkw und E-Roller

Für gewerblich genutzte Pkw will die Stadt einen einmaligen Zuschuss von 2500 Euro gewähren. Für einen gewerblich genutzten E-Roller gibt es einmalig 500 Euro. Diese Zuschüsse könnten zum Beispiel für Kurierfirmen, Pizzaboten, Pflegedienste oder Carsharing-Anbieter von Interesse sein.

Lieferfahrzeuge und Taxis

Unternehmer, die sich ein "vierrädriges Lieferfahrzeug" mit Elektromotor zulegen, sollen einmalig mit 4000 Euro gefördert werden. Den Kauf eines zwei- oder dreirädriges Lieferfahrzeugs, also zum Beispiel eines Lastenrads mit E-Motor-Unterstützung, will die Stadt mit 1000 Euro bezuschussen. Taxi-Unternehmer erhalten 4000 Euro, wenn sie sich ein E-Taxi zulegen. Das darf auch ein Pkw sein, erklärt das Umweltreferat. Begründet wird dies mit der hohen Laufleistung der Taxis.

Private Ladestationen

Wer sich ein E-Auto kauft, muss dieses auch laden. Dies geschieht in der Regel zu Hause oder auf dem Firmengelände. Stromversorger wie die Stadtwerke oder Eon bieten dazu spezielle Ladestationen, die sie an der Garagenwand installieren, sogenannte "Wall Boxes". Bei der Anschaffung einer solchen Box will die Stadt einmalig 20 Prozent der Kosten als Zuschuss übernehmen - allerdings gibt es auch diese Förderung nach Angaben aus der Stadtverwaltung nur für Gewerbetreibende.

Öffentliche Ladesäulen

Bislang gibt es nur wenige öffentliche Ladesäulen, die Stadtwerke betreiben stadtweit 18 Säulen mit 50 Ladepunkten, also Steckdosen. Eon hat in der Stadt acht Säulen aufgestellt (im Münchner Umland weitere 40), der Burgerbrater McDonald's bietet fünf Ladesäulen auf seinen Parkplätzen an. Das soll sich ändern: Für 1,6 Millionen Euro sollen die Stadtwerke bis 2017 insgesamt 100 öffentlich zugängliche Ladesäulen (mit 200 Ladepunkten) errichten. Für den Betrieb der Säulen erhalten die Stadtwerke für fünf Jahre weitere 1,53 Millionen Euro.

Elektro-Busse

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) soll zwei Busse mit reinem E-Antrieb anschaffen und über drei Jahre testen. Die Stadt übernimmt dabei die Mehrkosten, die gegenüber zwei Dieselbussen entstehen würden. Denn nicht nur die Anschaffung ist teurer, auch Ladestationen müssen errichtet und Werkstätten umgerüstet werden. Dafür kalkuliert die Stadt einen Zuschuss von 1,35 Millionen Euro ein.

Mieträder mit E-Antrieb

Von Mitte Juli an will die MVG ihr Vermietsystem "MVG Rad" mit 125 Leihstationen mit 1200 Fahrrädern aufziehen. Etwa 50 dieser Räder sollen Pedelecs sein, die an fünf Stationen angeboten werden sollen. Dafür stellt die Stadt 300 000 Euro bereit.

Städtischer Fuhrpark

Die Stadt schreibt dem städtischen Fuhrpark eine "wichtige Vorbildfunktion" zu. Dennoch sind bislang nur sechs E-Autos dort im Einsatz - was vor allem an den hohen Mehrkosten von im Schnitt 15 600 Euro für die E-Autos (Pkw und Nutzfahrzeuge) liegt. Hamburg indes leistet sich den Aufwand und besitzt bereits 90 Elektrofahrzeuge. Um aufzuholen, will München nun 500 000 Euro bereitstellen, um die Mehrkosten für 25 Pkw sowie sieben Kleintransporter mit E-Antrieb abzufedern.

Pendler-Analyse

Vor allem für Pendler aus dem Münchner Umland könnten E-Autos eine alternative zu ihrem bisherigen Antrieb sein. Eine erste Studie dazu wird gerade an der Bundeswehr-Uni in Neubiberg erstellt. Das Planungsreferat soll diese erweitern und eine "Potenzialanalyse" erarbeiten, um Zielgruppen zu definieren. Und um abschätzen zu können, was genau getan werden muss, um mehr Pendler zum Umstieg zu bewegen. Dafür rechnet die Stadt mit Personal- und Sachkosten von 446 000 Euro.

Mobilitätsstationen

An der Münchner Freiheit testet die Stadt bereits eine solche Station: Dort können Bürger Busse und Bahnen nutzen, sie können aber auch ein Carsharing-Auto (einige davon auch mit E-Antrieb) ausleihen oder (voraussichtlich von Juli an) eines der neuen MVG-Mieträder nehmen. Künftig soll es weitere solcher Stationen geben. Das Planungsreferat soll ein Konzept entwickeln. Kostenpunkt: 70 000 Euro.

© SZ vom 13.04.2015 / mvö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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