Verwaltungsgericht:Klage gegen Sperrung des Marienplatzes

Verwaltungsgericht: Der Marienplatz soll zur reinenFußgängerzone umgestaltet werden, zum Ärger von Rikschas, Taxis, Fahrradfahrern und Bussen.

Der Marienplatz soll zur reinenFußgängerzone umgestaltet werden, zum Ärger von Rikschas, Taxis, Fahrradfahrern und Bussen.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Gegen die Verbannung von Taxis, Bussen und Radfahrern vom Marienplatz liegt jetzt ein Eilantrag vor.

Von Marco Völklein

Eigentlich möchte die Stadt von Mitte Februar an den Marienplatz für sämtliche Fahrzeuge sperren. Weil für den geplanten Umbau des Hugendubel-Hauses ein Kran auf der Straße zum Rindermarkt errichtet werden muss, wird es dort eng. Taxis, Busse sowie die Radfahrer sollen dann den Marienplatz nicht mehr queren dürfen. CSU und SPD haben zudem beschlossen, dass diese Sperrung auch nach Beendigung der Bauarbeiten aufrecht erhalten bleiben soll. Nun aber liegt ein Eilantrag beim Verwaltungsgericht München gegen die geplante Verbannung sämtlicher Fahrzeuge vor, wie eine Gerichtssprecherin erklärte.

Was steckt hinter dem Eilantrag?

Die Hintergründe des Eilantrags sind allerdings etwas undurchsichtig. Die Gerichtssprecherin gibt mit Verweis auf den Datenschutz keine Auskünfte darüber, von wem Eilantrag eingereicht wurde - ob es sich um Anlieger, andere Gewerbetreibende, Taxi-Unternehmer oder Privatpersonen handelt. Außerdem ist unklar, gegen was sich die Klage genau richtet. Die für die Sperrung zuständigen Juristen des Kreisverwaltungsreferats haben jedenfalls noch keine verkehrsrechtliche Anordnung erlassen.

Insbesondere in der Taxibranche rumort es angesichts der Pläne vernehmlich, weil die Fahrer von Mitte Februar an nicht mehr auf den Marienplatz dürfen. Auch Umwelt- und Radfahrerverbände hatten sich gegen die Sperrung ausgesprochen. Die Gewerbetreibenden in der Innenstadt, die sich im Verein "City Partner" zusammengetan haben, begrüßen die Pläne für die Sperrung ausdrücklich.

Wie die Busse ab Mitte Februar fahren

Die Busplaner der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) haben indes eine Umfahrung ausgetüftelt, die von Mitte Februar an gelten soll. Demnach werden die 52er-Busse vom Tierpark kommend bis zur Haltestelle Blumenstraße fahren und dann zum Sendlinger Tor umgeleitet werden, wo sie vorzeitig werden.

Die Busse der Linie 132 sollen nach den aktuellen Planungen vom Isartor kommend über den Viktualienmarkt (also die sogenannte Kustermannfahrbahn) fahren und dann über Prälat-Zistl-Straße und Blumenstraße zur Müllerstraße umgeleitet werden. Dort ist eine Runde um den Block vorgesehen, um die Busse wenden und auf demselben Weg zurückfahren zu lassen. Den Eilantrag beim Gericht, erklärte ein MVG-Sprecher, habe das städtische Unternehmen jedenfalls nicht eingereicht.

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