Verkehrsprojekt:Starnberger stimmen für Tunnel durch die Stadt

Starnberg ist für drei Dinge überregional bekannt: den See, die Mär, dass dort nur Reiche leben, - und den alltäglichen Stau, der sich morgens und abends durch die Stadt zieht. Werktags stauen sich auf der Bundesstraße B 2 Lkw und Ein- und Auspendler bis aus Weilheim, am Wochenende Münchner Ausflügler auf den Weg zum See und ins Oberland. Ebenso legendär ist die Debatte, die die Starnberger 40 Jahre lang ergebnislos geführt hatten: ob eine Umfahrung oder ein Tunnel quer durch den Ort die ersehnte Entlastung bringen kann. Für die Röhre (Kosten: 162 Millionen Euro) hatten zuletzt auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) Geld zugesagt. Die Starnberger stritten dennoch weiter. Bis in die frühen Morgenstunden des Dienstags: Nach fünfeinhalb Stunden Debatte stimmte der Stadtrat mit 19 zu 12 Stimmen für einen Tunnel. Die Entscheidung wurde von den rund 300 verbliebenen Zuhörern mit anhaltendem Applaus begrüßt, vereinzelt gab es aber auch Proteste. Ausschlaggebend für das Votum war ein Gespräch Mitte Januar zwischen Vertretern des Innenministeriums und einer Delegation mit allen neun im Stadtrat vertretenen Fraktionen. Dabei war klar geworden, dass die Staatsregierung in einer Ortsumfahrung keine Alternative sahen. Der Tunnel, der 18 000 Fahrzeuge täglich aufnehmen soll, könnte 2025 fertiggestellt sein.

© SZ vom 22.02.2017 / phaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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